Die Ernte sei «rekordverdächtig» weit fortgeschritten und etwa zwei bis drei Wochen früher beendet worden als in den vorangegangenen Jahren, sagte der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal, am Dienstag in Münzenberg laut einer Mitteilung. Auch die Winterweizenernte befinde sich in den letzten Zügen. Lediglich Restflächen würden noch gedroschen, insbesondere im Norden des Landes.
Erste Ertragsmeldungen bei der
Wintergerste ergeben Schmal zufolge bislang ein durchschnittliches bis überdurchschnittliches Ernteergebnis. Der Winterweizen sei allerdings von der Trockenheit im Juni und Juli deutlich getroffen worden: «Das Ertragsbild beim Weizen ist sehr heterogen - Ertrag und Qualität haben in einigen Regionen stark gelitten - in anderen Regionen sind teilweise aber auch gute bis überdurchschnittliche Erträge erzielt worden.» Die Erträge beim Raps seien bisher auf einem zufriedenstellenden, regional auch überdurchschnittlichen Niveau.
Zu den Sorgenkindern gehört dem Verbandspräsidenten zufolge die anhaltende Trockenheit, wovon gerade auch Viehhalter betroffen seien. Diese sorgten sich zunehmend um die Futterversorgung ihrer Tiere. Die Kostensteigerungen infolge des Ukraine-Krieges stellten die Landwirte ebenfalls vor Probleme: Explodierende
Betriebsmittelpreise etwa für Dünger oder Energie machten das Wirtschaften schwer. Er sei nicht sehr optimistisch, dass die hessischen
Bauern die Ernteerträge in den kommenden Jahren auf dem bisherigen Niveau halten könnten, so Schmal.