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18.10.2010 | 12:45 | Getreideernte 

Getreideernte NRW 2010

Wunstorf - In diesem Jahr wurden in NRW rund 860.000 Hektar (ha) angebaut. Das ist ein Minus von gut fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Weizen
Die Ernte belief sich auf 5,87 Mio. Tonnen (t), das sind rund 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Ursache dafür sind die schwierigen Witterungsverhältnisse des laufenden Jahres. Regional gab es große Ertragsunterschiede. Während sich die Einbußen auf den besseren Standorten in Grenzen hielten, konnten auf leichteren Böden häufig nur unzureichende Ernten eingefahren werden.

Den größten Anteil an der Getreideernte hat nach wie vor der Winterweizen. Auf einer Anbaufläche von 441.000 ha wurden 3,48 Mio. t geerntet. Die Erträge liegen hier rund sieben Prozent unter 2009. Die Anbaufläche von Wintergerste ist um rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr abgesunken. Der Hektarertrag fiel um rund fünf Prozent gegenüber 2009. Das führt zu einer geringeren Gerstenmenge von zwölf Prozent, die sich somit auf rund 1,15 Mio. t beläuft. Die niedersächsische Roggenfläche ist um fast 19 Prozent zurückgegangen. Die Hektarerträge liegen rund 24 Prozent unter 2009. Somit beläuft sich die Roggenernte auf etwa 600.000 t. Das ist ein Minus gegenüber 2009 von 38 Prozent.

Schlechtes Wetter führte nicht nur zu geringeren Ernteerträgen, sondern auch zu schlechteren Qualitäten. Gerste und vor der Schlechtwetterperiode geernteter Roggen und Weizen verfügen über relativ gute Qualitäten: Die Fallzahlen, ein Gradmesser für die Backeignung, waren hoch, allerdings konnten die Hektolitergewichte, Maßstab für die Korngröße, nicht überzeugen. Später geerntetes Getreide wandert aufgrund sehr geringer Fallzahlen überwiegend in den Futtertrog. Etwa die Hälfte bis nahezu zwei Drittel des geernteten Weizens und Roggens erreichten nicht die üblichen Qualitätsstandards für Brotgetreide.
Der Markt reagierte auf diese Entwicklung: Anders als in den Jahren zuvor zog die Getreidenotierung bereits im Juli an, bei besseren Qualitäten auch noch während der Ernte. Erreichte das Brotgetreide aber nicht die geforderten Qualitäten, wurde es zum Preis von billigem Futtergetreide gehandelt.

Während der Ernte erlösten niedersächsische Landwirte mit 181 Euro pro Tonne (Euro/t) Weizen 53 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Bei Wintergerste betrug das Plus mit 139 Euro/t rund 40 Prozent, bei Roggen waren es mit 167 Euro/t sogar 76 Prozent mehr. Sommergerste lag mit 155 Euro/t rund 35 Prozent über dem Vorjahrespreis, Braugerste mit 194 Euro/t um 69 Prozent höher. Die überdurchschnittlichen Preisanstiege bei Brotroggen und Braugerste sind auf die stark reduzierten Anbauflächen und das geringere Angebot qualitativ guter Partien zurückzuführen. Für die kommenden Monate sagen Fachleute leicht fallende Brotgetreidepreise voraus, die sich in kleinen Schritten dem Preisniveau von Futtergetreide nähern.

Auch internationale Einflüsse wirkten auf den Markt: Als Russland wegen der Hitzewelle und der Flächenbrände die Ernteschätzungen zunächst drastisch nach unten korrigierte und später sogar eine Exportsperre für Getreide verfügte, erreichten die Weizennotierungen Spitzenwerte. Auch EU-Gerste ist durch den Ausfall der Lieferungen aus der Schwarzmeerregion seit zwei Monaten auf den Exportmärkten sehr gefragt. Dadurch wird Gerste in den norddeutschen Ausfuhrhäfen deutlich höher gehandelt als im veredlungsintensiven Südoldenburg mit hohem Futterbedarf.

Für den noch zu erntenden Körnermais wird eine mittlere Ernte erwartet. Hier zeichnen sich derzeit Erzeugerpreise von 200 bis 210 Euro je Tonne ab. Das wären 35 Prozent mehr als vor einem Jahr. (LWK-NRW)
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