Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

02.02.2023 | 12:37 | Düngerausbringung 

Gezielt mit Gülle düngen

Münster - Ab Februar dürfen die Landwirtinnen und Landwirte in Nordrhein-Westfalen ihre Äcker wieder mit Mineraldünger, Gülle oder Gärresten aus Biogasanlagen düngen.

Gülledüngung
(c) Margit Power - fotolia.com
Das kann mancherorts zwar unangenehm riechen, hat für die Pflanzen aber Vorteile, so die Landwirtschaftskammer NRW.

Damit auf den Feldern zum Beispiel Getreide, Mais oder Raps wächst, benötigt die Saat etwas Unterstützung. Dünger wie Gülle liefert dabei viele Nährstoffe. Neben Stickstoff und Phosphor enthält sie auch weitere Nährstoffe wie Kalium und Magnesium. „Das trägt zum Wachstum bei, hält die Pflanzen gesund und sichert die Ernte“, erklärt Dr. Horst Gömann, Leiter des Fachbereichs Landbau bei der Landwirtschaftskammer NRW.

Anwohnerinnen und Anwohner in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen müssen bei dem Geruch nicht besorgt sein. „Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen. Diese Gase sind in den bei der Gülleausbringung entstehenden Mengen nicht gesundheitsgefährdend, da sie sich mit der Luft mischen und sofort stark verdünnt werden“, so der Experte.

Bevor der Dünger auf dem Feld ausgebracht wird, ziehen die Landwirtinnen und Landwirte Bodenproben auf ihren Flächen, um den Nährstoffgehalt im Boden zu messen. Anhand dieser Ergebnisse sowie des Nährstoffbedarfs der Pflanzen und weiterer Faktoren berechnen sie anschließend, wie viel Dünger sie genau ausbringen dürfen, um die Pflanzen optimal zu versorgen.

Bei der Gülledüngung hat sich viel getan, Landwirtinnen und Landwirte verteilen die Gülle nicht mehr hoch und breit in der Luft, sondern nutzen moderne Technik. An den Güllefässern gibt es zum Beispiel Schleppschläuche, die die Gülle direkt an den Pflanzen ablegen oder Schleppschuhe und Grubber, die den Boden anritzen, sodass die Gülle direkt in den Boden hineinlaufen kann.

Das hat zwei Vorteile: „Zum einen riecht es deutlich weniger streng nach Gülle, zum anderen gehen weniger Nährstoffe über die Luft verloren“, so Dr. Gömann.
In Nordrhein-Westfalen düngen die Landwirtinnen und Landwirte bis zur Ernte. Um das Grundwasser zu schützen, ist das Düngen nur in bestimmten Fällen erlaubt, wie zum Beispiel bei Zwischenfrüchten. Ab Ende September tritt eine Sperrfrist von vier Monaten ein, da die Pflanzen auf dem Acker dann weniger Nährstoffe benötigen.
LWK NRW
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ministerin sieht positiven Trend bei Belastungen durch Düngung

 Rinder-Schiff dockt in Kapstadt an - Gestank an Bord unvorstellbar

 Trockener Sommer lässt Stickstoffüberschuss steigen

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen