Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

20.11.2016 | 13:04 | Olivenölerzeugung 

Globale Olivenölproduktion 2016/17 voraussichtlich rückläufig

Washington - Entgegen dem internationalen Produktionstrend für Pflanzenöle insgesamt zeichnet sich für Olivenöl im laufenden Wirtschaftsjahr ein Rückgang der Erzeugung ab.

Olivenölerzeugung
(c) proplanta
So erwartet das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) für 2016/17 eine Olivenölerzeugung von weltweit insgesamt 2,82 Mio. t; das wären schätzungsweise 250.000 t oder 8,1 % weniger als 2015/16. Die Washingtoner Experten begründen ihre Prognose mit den voraussichtlich kleineren Mengen in mediterranen Ländern. So dürfte in Spanien - dem weltgrößten Olivenölproduzenten - der Regenmangel von September bis in den frühen Oktober hinein die Olivenerträge deutlich beeinträchtigt haben. Ebenso dürften die Trockenheit und der Schädlingsdruck in Italien und Griechenland gewirkt haben.

Für die Europäische Union insgesamt erwartet das USDA eine Olivenölerzeugung 2016/17 von 2,1 Mio. t, nach 2,31 Mio. t im Vorjahr. Das deckt sich mit jüngsten Prognose der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), die für das aktuelle Wirtschaftsjahr eine um mehr als 10 % kleinere Erzeugung als 2015/16 erwarten. Unterdessen entwickelten sich die Olivenölpreise den US-Experten zufolge in den vergangenen zwölf Monaten eher stabil, weil die reichlichere Erzeugung im vergangenen Jahr dazu beitrug, das schlechte Ergebnis von 2014/15 auszugleichen. Damals pressten die Mühlen weltweit nur 2,4 Mio. t Olivenöl. Zwar sollen die Bestände 2016/17 unter dem Strich um 85.000 t auf 396.000 t abgebaut werden; das wären aber noch 89.000 t mehr als Ende 2014/15.

Natives Olivenöl extra verteuerte sich im Oktober

Mit Blick auf die weitere Preisentwicklung beim Olivenöl hält es das USDA für durchaus wahrscheinlich, dass eine erneut geringe Erzeugung eine Preisrallye wie Mitte 2015 in Gang setzen könnte. Laut Daten der EU-Kommission waren damals die Notierungen für 100 kg der Güteklasse „natives Olivenöl extra“ in der Spitze auf 452 Euro gestiegen. Zum aktuellen Monat verzeichnete Brüssel allerdings einen Preis von lediglich 368 Euro; das waren zwar 53 Euro oder 12,6 % weniger als im Oktober 2015, jedoch 27 Euro oder 7,9 % mehr als im Vormonat. Unterdessen erwartet das USDA mit Blick auf die globale Produktionsentwicklung der wichtigsten Pflanzenöle für 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 8,61 Mio. t oder 4,9 % auf 185,72 Mio. t. So soll die Erzeugung von Palmöl, dem mengenmäßig wichtigsten Pflanzenöl, um 5,66 Mio. t auf 64,5 Mio. t steigen. Die Produktion von Sojaöl sehen die Experten bei 53,65 Mio. t, was einem Zuwachs von 1,89 Mio. t entsprechen würde. Für Rapsöl - das global betrachtet drittwichtigste Pflanzenöl - wird allerdings ein Rückgang um 0,92 Mio. t auf 26,79 Mio t prognostiziert.
 
Globale Produktion ausgewählter PflanzenöleBild vergrößern
Globale Produktion ausgewählter Pflanzenöle
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Selbstversorgungsgrad mit Ölen und Fetten gestiegen

 Preise für Olivenöl explodieren

 Weg für Biodiesel geebnet

 Steigende Lebensmittelpreise: Olivenöl neuer Spitzenreiter

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger