So erwartet das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) für 2016/17 eine Olivenölerzeugung von weltweit insgesamt 2,82 Mio. t; das wären schätzungsweise 250.000 t oder 8,1 % weniger als 2015/16. Die Washingtoner Experten begründen ihre Prognose mit den voraussichtlich kleineren Mengen in mediterranen Ländern. So dürfte in Spanien - dem weltgrößten Olivenölproduzenten - der Regenmangel von September bis in den frühen Oktober hinein die Olivenerträge deutlich beeinträchtigt haben. Ebenso dürften die Trockenheit und der Schädlingsdruck in Italien und Griechenland gewirkt haben.
Für die Europäische Union insgesamt erwartet das
USDA eine Olivenölerzeugung 2016/17 von 2,1 Mio. t, nach 2,31 Mio. t im Vorjahr. Das deckt sich mit jüngsten Prognose der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), die für das aktuelle Wirtschaftsjahr eine um mehr als 10 % kleinere Erzeugung als 2015/16 erwarten. Unterdessen entwickelten sich die Olivenölpreise den US-Experten zufolge in den vergangenen zwölf Monaten eher stabil, weil die reichlichere Erzeugung im vergangenen Jahr dazu beitrug, das schlechte Ergebnis von 2014/15 auszugleichen. Damals pressten die Mühlen weltweit nur 2,4 Mio. t Olivenöl. Zwar sollen die Bestände 2016/17 unter dem Strich um 85.000 t auf 396.000 t abgebaut werden; das wären aber noch 89.000 t mehr als Ende 2014/15.
Natives Olivenöl extra verteuerte sich im OktoberMit Blick auf die weitere Preisentwicklung beim Olivenöl hält es das USDA für durchaus wahrscheinlich, dass eine erneut geringe Erzeugung eine Preisrallye wie Mitte 2015 in Gang setzen könnte. Laut Daten der
EU-Kommission waren damals die Notierungen für 100 kg der Güteklasse „natives Olivenöl extra“ in der Spitze auf 452 Euro gestiegen. Zum aktuellen Monat verzeichnete Brüssel allerdings einen Preis von lediglich 368 Euro; das waren zwar 53 Euro oder 12,6 % weniger als im Oktober 2015, jedoch 27 Euro oder 7,9 % mehr als im Vormonat. Unterdessen erwartet das USDA mit Blick auf die globale Produktionsentwicklung der wichtigsten Pflanzenöle für 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 8,61 Mio. t oder 4,9 % auf 185,72 Mio. t. So soll die Erzeugung von Palmöl, dem mengenmäßig wichtigsten Pflanzenöl, um 5,66 Mio. t auf 64,5 Mio. t steigen. Die Produktion von Sojaöl sehen die Experten bei 53,65 Mio. t, was einem Zuwachs von 1,89 Mio. t entsprechen würde. Für Rapsöl - das global betrachtet drittwichtigste Pflanzenöl - wird allerdings ein Rückgang um 0,92 Mio. t auf 26,79 Mio t prognostiziert.