Die Anwendung erfolgt zur Vollreife des Getreides, etwa 7 bis 10 Tage vor der Ernte bzw. wenn das Getreide eine Kornfeuchte von unter 25 % besitzt (Fingernagelabdruck bleibt auf dem Korn erhalten). Bei Leguminosen und Raps sollte die Feuchte unter 30 % liegen.
Ein Einsatz in Saat- und Braugetreide ist nicht möglich. Je nach Besatz und Größe der Unkräuter sind Reduzierungen der Aufwandmenge möglich. Bei Zwiewuchs in Wintergerste kann die Aufwandmenge auf 70 %, in Triticale und Weizen auf ca. 80 % verringert werden.
Für alle Glyphosat-haltigen Mittel zur der Vorerntebehandlung gilt die Auflage VV835, die eine Verwendung von Stroh von behandeltem Getreide für Kultursubstrate verbietet. Aus der Vielzahl der zugelassenen Präparate sollte die Wahl auf Tallowamin-freie Produkte (z. B. Roundup PowerFlex, Taifun forte, Touchdown Quattro, Dominator 480 TF, Glyfos Supreme) fallen.
Das Prognosemodell OSTRISUM (Prognose des Maiszünsler-Auftretens) signalisiert ab der 28. KW für alle Wetterstationen in Sachsen den Flugbeginn des Maiszünslers. Örtlich (Nordwest-Sachsen) wurde eine Zunahme der Flugaktivität des Maiszünslers festgestellt. Eine chemische Behandlung ist erst nach dem Schlupf der Larven des Maiszünslers, der zumeist mit dem Flughöhepunkt der Falter korreliert, zu empfehlen.
Verbreitet ist mit der warmen Witterung auch ein Anstieg des Blattlauszufluges in den Kulturen zu verzeichnen. Auch in Kartoffeln war gebietsweise in den letzten Tagen ein anhaltender sommerlicher Befallsflug zu verzeichnen. In den noch wüchsigen Pflanzkartoffelbeständen, bei denen in nächster Zeit noch keine Krautabtötung ansteht, ist bei Befahrbarkeit eine weitere Virus-Vektorenbekämpfung in Verbindung mit Fungiziden gegen Krautfäule einzuplanen.
Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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