Dies sagte der rheinland-pfälzische Weinbauminister Hendrik Hering bei der Premiere des Produktes im Rahmen der Grünen Woche Rheinland-Pfalz 2010 auf dem Betrieb in Gau-Heppenheim.
Mit zahlreichen Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Weinwettbewerben und nicht zuletzt mit seinem vor zwei Jahren auf der BioFach in Nürnberg präsentierten ersten trockenen Holunder Secco aus ökologischem Anbau habe Andreas Roll bereits bewiesen, dass er seinen knapp 19 Hektar großen Betrieb mit Innovation und Qualität zukunftsweisend ausgerichtet habe. „Dieser Winzer hat ein Näschen für Nischen“, stellte Hering fest. Das spüre man auch bei den Weinen aus alten, fast vergessenen Rebsorten oder bei den Regional-Cuvées.
Aber nicht nur die Produktpalette stimmt: Seit 70 Jahren werden auf dem Betrieb junge Winzer ausgebildet. Um auch Laien einen Einblick in die Arbeit ökologisch wirtschaftender Betriebe zu ermöglichen, gehört der Gustavshof seit 2004 zu dem Verein WWOOF, einem internationalen Zusammenschluss für „Freiwillige Helfer auf ökologischen Höfen“. WWOOF steht für WORLD-WIDE OPPORTUNITIES ON ORGANIC FARMS. Im Rahmen dieses Programms haben schon Praktikanten aus China, Japan und Australien den Weg nach Rheinhessen gefunden. Aber auch einfache Touristen können auf dem Hof entspannen und sich über die Weine und die Region informieren (
www.gustavshof.de).
„Der ökologische Landbau gewinnt in Rheinland-Pfalz, nicht zuletzt wegen der gezielten Unterstützung durch die Landesregierung, zusehends an Bedeutung“, stellte Hering fest. In den vergangenen 15 Jahren sei die ökologisch bewirtschaftete Fläche von rund 7.000 auf über 32.000 Hektar und die Zahl der Betriebe von 370 auf 851 gestiegen. Heute würden knapp fünf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Land nach den Grundsätzen des Öko-Anbaus bewirtschaftet. Insbesondere der ökologische Weinanbau habe in Rheinland-Pfalz eine enorme Steigerung erfahren. Inzwischen werden rund 3.600 Hektar Weinberge nach Öko-Richtlinien bewirtschaftet - das entspricht rund 80 Prozent der deutschen Öko-Weinbaufläche.
Unter dem Motto „Mit Köpfchen im grünen Bereich!“ steht die mittlerweile zum fünften Mal ausgerichtete Grüne Woche Rheinland-Pfalz in diesem Jahr im Zeichen der Innovation. „Wir wollen herausarbeiten, wie Akteure der Agrar- und Weinwirtschaft sowie verwandter Bereiche neue Ideen und Technologien nutzen, um wettbewerbsfähig und nachhaltig zu wirtschaften. Wir wollen junge Menschen ermutigen, sich mit den so genannten Grünen Berufen als attraktive und zukunftsorientierte Tätigkeitsfelder zu beschäftigen. Und wir wollen dazu beitragen, ein gutes Image für die Land- und Weinwirtschaft und ein gutes Klima für unsere Produkte zu schaffen“, fasste Hering die Ziele der Grünen Woche Rheinland-Pfalz 2010 zusammen. Daher passe der Betriebsbesuch in Gau-Heppenheim „hervorragend ins Konzept“. (PD)