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04.07.2019 | 02:45 | Kirschensaison 2019 

Hessen erwartet gute Kirschenernte

Kassel / Friedrichsdorf - Die hessischen Bauern erwarten in diesem Sommer eine gute Kirschenernte.

Kirschen aus Hessen
Hessens Kirschbauern brauchen gute Nerven. Erst gefährdet später Frost die Ernte, dann wird es heiß und trocken. Doch geschadet hat es den Kirschen nicht. (c) proplanta
«Die Bäume hängen voll, wir rechnen mit guten Erträgen», sagte Bernd Weber vom Hessischen Bauernverband der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Die Bedingungen seien gut, sodass die Kirschen kräftig rot würden, Zucker einlagerten und süß schmeckten. Die Qualität sei in diesem Jahr hoch. Dabei waren einige Kirschenbauern im Frühjahr noch pessimistisch.

Nach mehreren kalten Nächten in April und Mai herrschte die Sorge vor Frostschäden an den Kirschen. Die seien bis auf wenige Ausnahmen aber ausgeblieben, sagte Weber. Auch Schädlinge wie die Kirschessigfliege seien nur in bestimmten Lagen ein Thema, berichtete Eberhard Walther vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.

Sogar die jüngste Trockenheit bei teils extremer Hitze konnte den Kirschen nichts anhaben. Dieses Sommerwetter kam gewissermaßen zur rechten Zeit. Für die Reifung der Kirschen sei viel Sonnenschein ideal. «Nur die Ernte wäre bei weniger Hitze vielleicht entspannter», sagte Walther. Eigentlich läuft die Ernte noch bis August. Die Hitze habe aber dafür gesorgt, dass viele Kirschsorten gleichzeitig reiften.

Darüber können sich die Verbraucher freuen. Das große Angebot sorge nämlich für niedrige Preise. Aktuell ist also besonders gut Kirschen essen. Dass einige Früchte wegen der Hitze zu klein blieben, sei nur vereinzelt zum Problem geworden, erklärte Walther.

Schlimmer sei für Kirschen ohnehin Starkregen oder gar Hagel, der die Früchte aufreißen könne. Das blieb in diesem Jahr aber aus. Auch der Obstdiebstahl habe deutlich nachgelassen, ist vom Bauernverband zu hören. Organisierte Diebesbanden hatten in den vergangenen Jahren das Geschäft vieler Bauern geschädigt. «Vielleicht kam endlich die Bitte an, dass fremdes Eigentum geachtet wird. Kirschen am Baum sind nämlich kein Allgemeingut», sagte Weber vom Hessischen Bauernverband.

Bundesweit rechnen die deutschen Obstbaubetriebe in diesem Jahr mit einer Ernte von 62.200 Tonnen Kirschen. Das wäre noch etwas mehr als im vergangenen Jahr und sogar deutlich über der durchschnittlichen Erntemenge der vergangenen zehn Jahre von knapp 49.000 Tonnen.

In Hessen spielen vor allem drei Anbaugebiete eine große Rolle: das selbst ernannte «Kirschenland» rund um Witzenhausen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis, außerdem Wiesbaden-Frauenstein und Friedberg-Ockstadt, das «Kirschendorf» in der Wetterau.

Laut Statistischem Bundesamt wachsen die Kirschen in Hessen auf insgesamt rund 288 Hektar. 80 Prozent davon sind Süßkirschen, die damit deutlich beliebter als Sauerkirschen sind.
dpa/lhe
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