Das gilt vor allem für die Wintergerste, deren Erträge zwischen drei und neun Tonnen je Hektar schwankt, wie der Hessische Bauernverband am Donnerstag mitteilte. In einer Zwischenbilanz zur angelaufenen Ernte im südhessischen Lampertheim rechnet der Verband in diesem Jahr mit einer Erntemenge von etwas mehr als zwei Millionen Tonnen Getreide. Dies sei leicht unter dem Durchschnitt.
Einer der Gründe für die
schwankenden Erträge war den Angaben zufolge die lange anhaltende Frühjahrstrockenheit von Mitte März bis Ende April. Im dritten Jahr in Folge habe diese das Wachstum aller landwirtschaftlichen Kulturpflanzen beeinträchtigt. Den Pflanzen fehlten laut Verbandspräsident Karsten Schmal im Schnitt 80 Liter Regen pro Quadratmeter.
In den letzten Tagen hat in den meisten Anbaugebieten im Land die
Weizenernte begonnen. Das sonnige und warme Wetter ist den Bauern zufolge für die Mähdrescher ideal. Im Hessischen Ried sei die Ernte wegen der extremen Trockenheit sogar weitestgehend abgeschlossen. Die bisherigen Erträge bewegen sich demnach zwischen sechseinhalb und neun Tonnen je Hektar. Das sei ein durchschnittliches Ergebnis. Der Winterweizen ist wichtig für die Bauern: Er nimmt mehr als die Hälfte der hessischen Getreideanbauflächen ein.
Deutlich zugenommen hat den Angaben nach der Anbau von
Winterraps. In diesem Jahr sei auf schätzungsweise 40.000 Hektar Raps angebaut worden - etwa 12.500 Hektar mehr als im Vorjahr. Dies sei aber immer noch viel weniger als vor einigen Jahren. In der ersten Hälfte des zurückliegenden Jahrzehnts lag die Anbaufläche in Hessen meist über 60.000 Hektar.
Verantwortlich für den Rückgang sind laut Schmal die ungünstigen Witterungsbedingungen, das Verbot von Pflanzenschutzmitteln und gesunkene Erzeugerpreise. Die Erträge gehen auch beim Raps weit auseinander: Sie bewegen sich in diesem Jahr zwischen drei und fünf Tonnen pro Hektar.