Neben dem Besuch von verschiedenen Weingütern und dem Institut für Weinbau und Önologie der Fakultät für Agrarwissenschaften an der Universität Stellenbosch standen auch einige kulturelle Höhepunkte auf dem Programm der 10-tägigen Studienfahrt, die als „voller Erfolg bezeichnet werden kann“, so Prof. Dr. Bettina Merlin, Professorin für Internationale Weinwirtschaft und Controlling/Rechnungswesen im Studiengang Weinbetriebswirtschaft, unter deren Leitung die Exkursion stand. „Unsere Studierenden nahmen eine ganze Reihe von neuen Erkenntnissen - insbesondere zur in Südafrika vorbildlich gepflegten Verbindung von Weinbau und Tourismus, aber auch den unterschiedlichen Anbau-, Keller- und innovativen Marketingstrategien – mit nach Hause. Die Begeisterung für das Land am Kap war so groß, dass sich bereits die ersten Studierenden für ein Auslandssemester an der Universität Stellenbosch oder ein Auslandspraktikum auf einem der renommierten Weingüter beworben haben“, sagt Merlin weiter. „Bezogen auf mein Studium hat mir diese Exkursion einen spannenden Blick über den Tellerrand der deutschen Weinwirtschaft hinaus ermöglicht”, resümiert eine der Teilnehmerinnen.
Warum Südafrika?Die Hochschule Heilbronn hat sich für Südafrika als Destination für die diesjährige Exkursion entschieden, weil „das Land auf dem globalen
Weinmarkt eine der erfolgreichsten Weinnationen der sogenannten ‚Neuen Welt’ ist“, erklärt Prof. Dr. Ruth Fleuchaus, Professorin für Weinmarketing im Studiengang Weinbetriebswirtschaft und Prorektorin an der Hochschule Heilbronn. „In den letzten Jahren haben die Kapwinzer ihr Service- und Marketingverständnis erheblich verbessert und sich auf die individuellen Bedürfnisse der unterschiedlichen Absatzkanäle eingestellt. Dadurch erfreut sich Südafrikas Weinwirtschaft über mengenmäßig überdurchschnittliche Exporterfolge. Einer der wichtigsten Absatzmärkte ist dabei auch Deutschland, der seit einigen Jahren kontinuierlich wächst. Um diese Position weiter auszubauen, will Südafrika seinen Ruf als Qualitätsweinland festigen. Ziel ist es, die jährlich abgesetzte Menge zu halten und gleichzeitig die Wertschöpfung zu steigern. Außerdem will es verstärkt nachhaltig wirtschaften und verfolgt dabei gemeinschaftliche Initiativen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die in Südafrika hervorragend umgesetzte Verbindung von Weinbau und Tourismus: Viele
Winzer bieten Touristen und Tagesgästen die Möglichkeit, das Gut kennen zu lernen und die dort hergestellten Weine - beispielsweise in Restaurants - zu verkosten. Dies wird in dieser Form in Südafrika beispielgebend praktiziert“, erläutert Fleuchaus weiter.
Studiengang Weinbetriebswirtschaft: Einmal jährlich auf großer TourDer Studiengang Weinbetriebswirtschaft bietet seinen Studierenden jährlich eine große Exkursion in ein bedeutendes Weinbauland. So befanden sich die jungen Leute in den letzten Jahren auf den Spuren der neuen EU-Beitrittsländer, um den Weinbau, die Kultur der Länder, aber auch das EU-Subventionsverhalten kennen zu lernen. Im Jahr 2009 wurde Chile bereist und die dortigen großen Betriebseinheiten mit teils perfektem Management und gut ausgebauten Vertriebsstrukturen besichtigt. „Auf diese Weise erhalten die Studierenden immer wieder einen guten Einblick in andere, in Deutschland wenig verbreitete An- und Ausbau- sowie Vermarktungsmethoden“, erklärt Fleuchaus. (idw)