(c) proplanta Durch umfangreiche Verkäufe auf dem Binnenmarkt sowie nach Drittländern sind die Interventionsbestände kräftig zusammengeschmolzen. Während im vergangenen Wirtschaftsjahr von der BLE deutschlandweit 0,6 Millionen Tonnen Weizen und 1,2 Millionen Tonnen Gerste übernommen worden waren, hat die Intervention in der laufenden Saison hierzulande keine Bedeutung. Denn das Getreideangebot aus der Ernte 2006 war merklich kleiner, der Binnen- und Weltmarkt aber viel aufnahmefähiger. Außerdem waren die Preise am freien Markt ungleich attraktiver.
Umfangreiche Freigaben für den EU-Binnenmarkt Recht zügig verliefen in dieser Saison bisher die Verkäufe von Interventionsgetreide. Bis Mitte März wurden fast neun Millionen Tonnen veräußert. EU-weit konnte der Bestand nach Angaben der EU-Kommission damit um knapp zwei Drittel auf nunmehr rund fünf Millionen Tonnen reduziert werden.
Der überwiegende Teil ist mit fast sechs Millionen Tonnen auf dem EU-Binnenmarkt verkauft worden. Auf den Export nach Drittländern entfielen seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2,6 Millionen Tonnen Getreide, der größte Teil davon auf Weizen. Werden alle in den aktuellen Ausschreibungen noch befindlichen Partien vom Markt aufgenommen, könnte der Bestand bis Ende Juni dieses Jahres auf etwa 3,3 Millionen Tonnen Getreide zusammengeschmolzen sein; davon werden etwa 3,2 Millionen Tonnen ungarischer Mais sein.
Allein in Deutschland verringerte sich der Anfangsbestand von insgesamt 3,4 Millionen Tonnen Getreide auf nun noch 840.000 Tonnen. Von den bis Mitte März verkauften 2,6 Millionen Tonnen waren allein 2,3 Millionen Tonnen für die Verwendung auf dem Binnenmarkt bestimmt. Ob die hiesigen Bestände restlos verkauft werden können, bleibt abzuwarten. Nachfrageseitig kommen derzeit kaum Impulse, weder im Inland noch im Exportgeschäft. Deshalb hat das Kaufinteresse für Interventionsgetreide zuletzt etwas nachgelassen. Die logistisch günstigen Läger in Hafen- oder Verarbeiternähe sind ohnehin weitgehend geräumt.
Intervention verliert wohl an Bedeutung Als Instrument der Absatz- und Preisabsicherung könnte die Intervention zukünftig an Bedeutung verlieren. Große Bestände dürften sich hierzulande in aller Regel nicht mehr aufbauen. Dafür spricht neben der weltweit größeren Nachfrage für Nahrungs- und Fütterungszwecke auch der jetzt schon relativ hohe Bedarf an Getreide zur energetischen Verwertung. EU-weit sollen die Verarbeitungskapazitäten zukünftig noch kräftig ausgebaut werden. (ZMP)
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