Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

01.03.2024 | 11:13 | Maisanbau 

Invasive Arten in Maisanbaugebieten nehmen zu

Bonn - Die Jahrestagung des Internationalen Mais- und Informationsringes (IMIR), welche 2024 turnusgemäß in der Schweiz stattfand, verdeutlichte die Zunahme neuer wärmeliebender Schadorganismen im Maisanbau nördlich der Alpen.

Stechapfel (Datura stramonium)
Stechapfel (Datura stramonium) (c) proplanta
IMIR-Geschäftsführer Dr. Hubert Sprich wies auf Probleme mit der Ausbreitung neuer Schadorganismen hin, welche den Maisanbau in Deutschland bereits aktuell beeinflussen oder künftig für diesen zu einer akuten Bedrohung werden können. Nicht nur der Anbau, sondern auch die nachgelagerte Verarbeitung zu Lebensmitteln werde hierdurch beeinträchtigt.

Herr François Lannunzel von der elsässischen Landwirtschaftskammer verdeutlichte den zunehmenden Druck im Maisanbau, verursacht durch wärmeliebende Unkräuter und Hirsen. Verursacht wird diese Zunahme spätkeimender und wärmeliebender Pflanzen durch Einschränkungen bei herbiziden Wirkstoffen, längere trockene und warme Phasen als auch enge Fruchtfolgen. Insbesondere der Stechapfel (Datura stramonium) und Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) haben sich unter veränderten Bedingungen der vergangenen Jahre stark verbreitet.

Vom landwirtschaftlichen Technologie Zentrum Augustenberg berichtete Olaf Zimmermann über zahlreiche Insekten, die in den letzten 20 Jahren eingewandert sind, darunter zum Beispiel der weitbekannte Maiswurzelbohrer sowie der Baumwollkapselwurm (Helicoverpa armigera). Ersterer hat sich bereits etabliert und breitet sich zunehmend weiter nach Norden und in höhere Lagen aus. Dagegen ist der Baumwollkapselwurm in Deutschland noch nicht beheimatet. Mittelfristig könnte dieser jedoch auch nördlich der Alpen überwintern. Ein flächendeckendes Schädlings-Monitoring wird künftig unabdingbar sein.

Eine Bedrohung geht auch von dem Japankäfer (Popillia japonica) aus, dieser verbreitet sich in erster Linie durch Verschleppung über Verkehrsmitteln und durch den Pflanzenhandel. Im Jahr 2023 wurde er erstmals in Zürich-Kloten gefangen. Der Schädling selbst befällt über 300 Pflanzenarten durch Blattfraß, seine Larven schädigen die Wurzeln. Zu seinem Wirtsspektrum gehören auch zahlreiche landwirtschaftliche Kulturarten wie Mais. Aufgrund seines hohen Schadpotentials wird der Japankäfer in der EU und in der Schweiz als bekämpfungs- und meldepflichtiger Quarantäneschädling geführt. Derzeit laufen Versuche zur Bekämpfung des Japankäfers mit parasitierenden Nematoden.
dmk
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Größeres Maisareal in maßgeblichen Bundesländern erwartet

 Getreideproduktion: EU-Kommission erwartet mehr Mais und weniger Weizen

 USA: Farmer säen weniger Mais und Weizen

 Neuer Rahmenvertrag soll den heimischen Maisanbau ankurbeln

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken