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01.10.2010 | 05:45 | Kartoffelanbau 

Kartoffelernte in Bayern deutlich unter langjährigem Durchschnitt

München - Aufgrund der ungünstigen Witterungsverhältnisse sowie einer Verringerung der Anbaufläche um 4 Prozent wird es 2010 in Bayern voraussichtlich eine Kartoffelernte von nur 1,65 Millionen Tonnen geben.

Kartoffelernte
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, ist dies die bisher zweitniedrigste Erntemenge der Nachkriegszeit. Sie liegt um fast 16 Prozent unter dem Durchschnitt der vorangegangenen sechs Jahre. Als Durchschnittsertrag werden 377,7 Dezitonnen je Hektar erwartet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um fast 11 Prozent, gegenüber dem langjährigen Mittel ein Minus von gut 7 Prozent.

Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Kartoffelanbaufläche verringerte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung gegenüber dem Vorjahr um weitere 4 Prozent bzw. 1.800 Hektar (ha) auf knapp 43.800 ha. Dies ist die bisher geringste Kartoffelanbaufläche. Damit hat sich die mit Kartoffeln bestellte Ackerfläche innerhalb von 10 Jahren um 21 Prozent bzw. 11.600 ha verringert. Seit 1983 hat sich die Kartoffelanbaufläche halbiert und seit dem Höchststand im Jahr 1954 mit fast 321.000 ha ist sie um gut 86 Prozent gesunken. In Bayern werden hauptsächlich die ertragstärkeren mittelfrühen und späten Sorten angebaut. Lediglich auf rund 3 Prozent der Kartoffelanbaufläche wurden Frühkartoffeln gepflanzt.

Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ wird bei Kartoffeln in diesem Jahr mit einem Durchschnittsertrag von 377,7 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind knapp 11 Prozent weniger als im vorangegangenen Jahr (423,9 dt/ha). Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2009 (407,7 dt/ha) bedeutet dies ein Minus von 7,4 Prozent. Ein niedrigerer Hektarertrag wurde zuletzt 2003 erwirtschaftet. Durch die Ertragseinbußen und die Verringerung der Anbaufläche um 4 Prozent kann in diesem Jahr nur mit einer unterdurchschnittlichen Kartoffelernte von 1,65 Millionen Tonnen gerechnet werden. Nach der schlechten Ernte des Jahres 2003 ist das die bisher zweitniedrigste Kartoffelernte in Bayern seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Dies sind 14,5 Prozent bzw. rund 280.000 Tonnen weniger als im Vorjahr (1,93 Millionen Tonnen) und knapp 16 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre (1,96 Millionen Tonnen). Witterungsbedingt wird es bei der diesjährigen Ernte auch zu merklichen qualitativen Einbußen kommen.

Innerhalb Deutschlands ist Bayern hinter Niedersachsen das zweitwichtigste Kartoffelanbauland. Rund 17 Prozent des deutschen Kartoffelanbaus erfolgten 2010 im Freistaat; der Anteil an der Erntemenge wird voraussichtlich etwas über 17 Prozent liegen. (LfStaD)
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