Für die Verbraucher bedeutet dies, dass in den Regalen der Geschäfte und auf Märkten kleinere, aber qualitativ bessere Kartoffeln angeboten werden.
Die bayerische Kartoffelernte ist aufgrund der ausgeprägten Hitze- und Nässeperioden mit 1,65 Mio. Tonnen um rund 17 Prozent kleiner ausgefallen als 2009. Zusätzlich ist die Zusammensetzung der Ernte deutlich anders strukturiert. Für das Jahr 2010 wird der Anteil der bayerischen Speise- und Veredelungskartoffelernte auf knapp 700.000 Tonnen geschätzt, während es 2009 noch gut 800.000 Tonnen waren.
Die Witterung hat zwar insgesamt für die Anbauer etwas mehr faule Knollen bewirkt, die aber von den Anbietern umgehend aussortiert werden. Der Anteil ergrünter, beschädigter, hohlherziger bzw. schwarzfleckiger Knollen wird den Schätzungen nach deutlich geringer ausfallen und das kommt dem Verbraucher direkt zu Gute. Da mit 12,8 Prozent im Schnitt ein niedrigerer Stärkegehalt als im Vorjahr (14,2 Prozent) festgestellt wurde, dürfte in diesem Jahr das heimische Speisekartoffelangebot auch 'festkochender' sein.
Die für den Verbraucher sichtbare Größe der Kartoffeln wird von den Experten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) genauer analysiert. Das sogenannte Quadratmaß dient zur Bestimmung der Größe. Es wurde eingeführt, weil die Sortierung von Kartoffeln über Siebe mit quadratischen Maschen erfolgt. Nach der Schätzung für 2010, die auf 66 Proberodungsergebnissen beruht, ist die Erntemenge von Knollen, die nicht mehr durch ein Quadratmaß mit einer Seitenlänge von 40 mm passen, von rund 50.000 Tonnen auf gut 80.000 Tonnen gestiegen.
Der Anteil der Ware im Größenbereich von 40 bis 50 mm Quadratmaß hat sich von rund 185.000 Tonnen auf 230.000 Tonnen erhöht. Dagegen hat sich der Anteil großkalibriger Ware, also Knollen mit einem Durchmesser von mehr als 50 mm Quadratmaß von 569.000 Tonnen auf 361.000 Tonnen verringert.
Besonders betroffen ist die Größenfraktion von 60 bis 70 mm Quadratmaß. Hier gibt es knapp 50 Prozent weniger Ware als im Vorjahr. Diese Zahlen zeigen deutlich, warum auch bei den
Speisekartoffeln deutlich kleinere Knollen am Markt überwiegen und größere Kartoffeln eher Mangelware sind. (LFL)