Landwirte im Südwesten reduzieren Aufwandmenge erneut. (c) proplanta
Das geht aus dem dritten Bericht zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln sowie einer externen Evaluierung hervor, die Landwirtschaftsminister Peter Hauk am Donnerstag (7.12.) in Stuttgart vorgelegt hat. Demnach verringerten die Anwender den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel im Jahr 2021 nach den Ergebnissen des Betriebsmessnetzes gegenüber der Baseline - das ist das Mittel der Jahre 2016 bis 2019 - um 4 %. Nach den herangezogenen Marktforschungsdaten betrage das Minus 6 %, berichtete Hauk.
„Mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz hat sich die Landesregierung das Ziel gesetzt, bis 2030 die Anwendung chemisch- synthetischer Pflanzenschutzmittel um 40 % bis 50 % zu senken und den Ökolandbau auf 30 % bis 40 % der landwirtschaftlichen Fläche auszubauen“, so Hauk. Nach seinen Worten belegt der nun vorgelegte Bericht den verantwortungsvollen Umgang der Landwirte mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Zudem sei eine erste Risikobewertung enthalten, wie sie das Gesetz vorsehe. Diese habe das Julius Kühn-Institut (JKI) mittels der Synoptischen Bewertung von Pflanzenschutzmitteln (SYNOPS) vorgenommen. In dem Bericht seien die ersten „erfreulichen und positiven“ Ergebnisse der Risikobewertung dargestellt worden.
Witterungsverhältnisse berücksichtigen
Der Minister gab zu bedenken, dass die Ergebnisse des Berichts auch vor dem Hintergrund der Witterungsverhältnisse des jeweiligen Jahres gesehen werden müssten. So seien Jahre mit extrem nasser Witterung, wie etwa 2021, mit einem hohen Pflanzenschutzmittelaufwand zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten in allen Kulturen verbunden und zu berücksichtigen. „In feuchten, nassen Jahren kommen zum Beispiel mehr Fungizide zum Einsatz als in trockenen Jahren, um die Kulturen vor Befall mit Pilzen wie Schorf, Mehltau oder Rost zu schützen. Dennoch ist der Pflanzenschutzmitteleinsatz gegenüber der Baseline um 4 % rückläufig.
Wir sehen eine Tendenz nach unten und das zählt“, unterstrich der Minister. Herbizide an der Spitze Laut Ressortangaben bezieht der Bericht zur Pflanzenschutzmittelreduktion alle Bereiche ein, in denen chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel angewendet werden. Neben der Landwirtschaft zählen demnach dazu auch der Wald, Verkehrswege, öffentliches Grün sowie die Haus- und Kleingärten. Insgesamt würden anhand von Erhebungen mittels des Betriebsmessnetzes, Ableitungen und vereinfachte Schät