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17.05.2007 | 13:39 | Maisanbau 

Mais erobert weitere Teile der Ackerfläche

Hannover - Mais setzt auch in diesem Jahr seinen Vormarsch auf der niedersächsischen Ackerfläche fort.

Maiskolben
(c) proplanta
Nachdem bereits im vergangenen Jahr der bisher recht stabile Anteil am Anbau kräftig zugenommen hatte, wurde die Maisfläche nach Angaben des Landvolks Niedersachsen auch bei der diesjährigen Frühjahrsaussaat weiter ausgedehnt. Erste Hochrechnungen des niedersächsischen Landesamtes für Statistik gehen gegenüber 2006 von einem erneuten Anbauplus von 6,7 Prozent auf nunmehr knapp 408.000 Hektar (ha) aus, im vergangenen Jahr hatte die Maisfläche bei 380.000 ha gelegen. Dabei hat der Maisanbau nun auch in die Ackerbauregionen Einzug gehalten, wo er zuvor kaum zu finden war. Mittlerweile nimmt der Mais in Niedersachsen fast halb soviel Fläche ein, wie alles Getreide zusammen.

Grund ist der Boom bei den Biogasanlagen, die vor allem Mais als Rohstoff einsetzen. Vermutlich aus dem gleichen Grund hatte bei der Herbstaussaat bereits der Roggenanteil auf den Feldern beachtlich zugelegt, nachdem diese Getreideart seit Jahren auf dem Rückzug war. Nachdem aber die Interventionsläger leer sind und Roggen sowohl für Biogasanlagen als auch für die Bioethanolproduktion gefragt ist, zeigt sich der Markt von einer anderen Seite. Die Bauern haben die Roggenfläche deshalb im vergangenen Herbst um 20 Prozent auf ungefähr 145.000 ha erhöht, während die Getreidefläche insgesamt rückläufig war. Sie schrumpfte um schätzungsweise 2,7 Prozent von knapp 920.000 ha auf 890.000 ha.

Besonders deutlich haben die Bauern die Anbaufläche von Sommergerste reduziert, sie ging um 18 Prozent von 59.000 ha auf knapp 49.000 ha zurück. Die Braugerste dürfte allerdings von der Einschränkung nicht betroffen sein. Ein Nischendasein führt der Hafer, dessen Anbaufläche bei der diesjährigen Frühjahrsaussaat mit ungefähr 16.000 ha konstant blieb. Rückläufig ist nach den Hochrechnungen auch der Kartoffelanbau, der von fast 120.000 ha um 0,9 Prozent auf knapp 118.000 ha sank.

Das Minus betrifft aber ausschließlich Industriekartoffeln zur Stärke- und Chipsherstellung, die allerdings mit 84.000 ha (Vorjahr: 86.000 ha) den größten Anteil am Kartoffelanbau haben. Dennoch hätte nach den hohen Kartoffelpreisen im vergangenen Jahr eine stärkere Ausdehnung des Anbaus von Früh- und Speisekartoffeln erwartet werden können. Die Anbauverschiebung zugunsten von Energiemais für Biogasanlagen aber auch von Körnerraps zur Ölgewinnung – hier erhöhte sich die Aussaatfläche im vergangenen Herbst um 13 Prozent von 129.000 ha auf 146.000 ha – dürfte nun jedoch zu einem geringeren Mengendruck sowohl bei Braugerste als auch bei Kartoffeln führen. Der Anbau von Zuckerrüben wurde nach der Einschränkung im vergangenen Jahr aufgrund der Quotenkürzung jetzt wieder um 15 Prozent auf 99.000 ha ausgedehnt. (LPD)
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