Zwar konnten sich die Maiskurse an den Terminmärkten nach dem sehr starken Rutsch im September im Folgemonat und in der ersten Novemberdekade stabilisieren; danach ging es jedoch wieder spürbar nach unten. In Chicago durchbrach der Dezember-Kontrakt für das weltweit wichtigste Futtergetreide zuletzt deutlich die Marke von 6 $/bu (175 Euro/t). Am Dienstag ging dieser Future mit einer Bewertung von 5,85 $/bu (171 Euro/t) aus dem Handel; damit büßte der Dezember-Mais seit seinem Hoch Ende August fast 2 $/bu (58 Euro/t) oder etwa ein Viertel seines Wertes ein.
An der
Matif in Paris wurde Mais zur Abrechnung im Januar am selben Tag zum Börsenschluss für 185 Euro/t gehandelt, womit der Kontraktpreis um gut 30 Euro/t von seinem Zwischenhoch Ende August und fast 50 Euro von dem Ende Mai erzielten Rekordhoch entfernt lag.
Händler in der Europäischen Union verwiesen mit Blick auf die erlittenen Preisabschläge zum einen auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Euro-Schuldenkrise sowie zum anderen auf die besser als erwartet ausgefallene
Maisernte in der Gemeinschaft. Nach der jüngsten Schätzung des Internationalen Getreiderates (
IGC) wurden in der EU-27 insgesamt 64,7 Mio. t
Körnermais eingebracht; das waren fast 9 Mio. t beziehungsweise 16 % mehr als das allerding smoderate Ergebnis von 2010.
Aufgrund der deutlich höheren Eigenproduktion in dieser Saison rechnen die Londoner Marktexperten mit einem Rückgang der EU-Maisimporte gegenüber 2010/11 um 4,7 Mio. t auf 3,0 Mio. t. Gleichzeitig sollen die Ausfuhren um 700.000 t auf 1,7 Mio. t zunehmen. (AgE)