Dies bedeutet für die Grunddüngung, dass zunächst die Fähigkeit der Pflanzen gestärkt werden soll, sich durch einen optimalen Bodenaufschluss mit Nährstoffen und allen anderen Wuchsstoffen zu versorgen. Durch Verwitterung und Mineralisierung und die teilweise aktive Nährstoffmobilisierung durch Pflanzen und Bodenorganismen werden Bodenreserven an Nährstoffen erschlossen. Diese sind um ein Vielfaches höher als die in den Lagerstätten heute bekannten Nährstoffreserven der Welt.
Der Nährstoffaufschluss erfolgt nur dann in einem nennenswerten Ausmaß, wenn die im Boden gelösten Nährstoffe relativ niedrige Gehalte annehmen. Langjährige Feldversuche haben gezeigt, dass bei Unterlassung der Düngung es lediglich zu deutlichen Mindererträgen kommen kann, wenn die Versorgungsklasse B unterschritten wird.
Damit sind die Versorgungsstufen B (2,5 - 4,8 mg P/100 g Boden; ca. 5 - 10 mg K/100 g Boden) für den Ökolandbau ausreichend. Das Nährstoffmanagement sollte darauf abgestimmt werden, diese Versorgungsstufen langfristig zu sichern, um Ertrag und Qualität der Bioprodukte zu erhalten.
Voraussetzung für ein effektives Nährstoffmanagement ist die Kenntnis der Bodengehalte. Dazu sind aller 3 - 5 Jahre Bodenuntersuchungen auf P- und K- sowie einmalig in der Fruchtfolge auf Humusgehalte erforderlich. Die Düngebedarfsermittlung zum Erhalt der Versorgungsstufe B sollte mit standortangepassten Methoden erfolgen, mit dem auch Nährstoffbilanzen erstellt werden können.
Der Einsatz organischer Dünger sollte in der Fruchtfolge zu den am besten verwertenden Fruchtarten eingeplant werden. Dies sind für Stallmist (am besten Rottemist!) Hackfrüchte, Mais und Ölfrüchte, für Gülle und Jauche Wintergetreide, Mais, Ackergras und Ölfrüchte sowie für Kompost insbesondere Wiesen und Weiden.
Organische Handelsdünger passen gut zu Feldgemüse wie Kohl. Hierbei sind die Vorgaben zum beschränkten Einsatz von organischem Dünger zu Gemüse zu beachten. Viehlose Ackerbaubetriebe sind beim Ersatz des Nährstoffentzuges auf zugelassene P- und K-Düngemittel angewiesen, sofern die Nährstoffgehalte des Bodens unterhalb Versorgungsstufe B zu sinken drohen. Viehhaltende Betriebe können diesen Bedarf überwiegend durch die Wirtschaftsdünger abdecken.
Die Nachlieferung von Nährstoffen aus dem Bodenvorrat wird durch vielfältige Fruchtfolgen, Zwischenfruchtanbau, Gründüngung, tiefwurzelnde Pflanzen und strukturschonende Bodenbearbeitung gefördert. Nährstoffverluste durch Auswaschung werden vermindert, wenn die Phasen ohne Pflanzenbestand möglichst kurz gehalten werden.
Quelle: Ulf Jäckel / LfULG Dresden
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