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17.06.2010 | 11:20 | Erdbeeren aus Deutschland 

Niedersachsen dominiert den Erdbeeranbau

Hannover - Rot leuchtende süße Früchte locken in diesen Tagen wieder viele Selbstpflücker auf die Erdbeerfelder.

Erdbeere
(c) proplanta

Besonders viel Gelegenheit haben sie dazu in Niedersachsen. Von 12.763 Hektar (ha) Erwerbsanbau im Freiland entfiel im vergangenen Jahr ein knappes Viertel der abgeernteten Fläche allein auf das Land zwischen Ems und Elbe.

Mit 3.006 ha Erdbeeren war Niedersachsen Deutschlands größtes Anbaugebiet

Mit etwas Abstand und 2.517 ha Freilandfläche folgte Nordrhein-Westfalen auf dem zweiten Platz. Fast gleichauf lag Baden-Württemberg mit 2.375 ha Erdbeeren im Freiland. Bereits deutlich geringer war der Erdbeeranbau in Bayern, das dennoch mit 1.484 ha auf dem vierten Platz lag. Schon unter der 1.000er Schwelle lag Schleswig Holstein, wo die Erdbeeren auf 856 ha wuchsen. Alle anderen Bundesländer haben noch geringere Anbauflächen.

Zur Freilandfläche kommt zwar noch der Unterglasanbau hinzu, deutschlandweit sind das aber nur 216 ha. Davon entfallen lediglich 24 ha auf Niedersachsen, der „Tabellenführer“ ist Nordrhein-Westfalen mit 95 ha unter Glas.


Insgesamt werden in Deutschland ungefähr 150.000 Tonnen (t) Erdbeeren geerntet

Der Verzehr liegt allerdings bei 230.000 t, so dass alljährlich große Mengen an Erdbeeren importiert werden müssen, überwiegend aus Spanien, wo sie früher reifen als in Deutschland. Jeder Bundesbürger konsumiert jährlich ungefähr drei kg Erdbeeren. Gegenüber 2008 war der Anbau bundesweit leicht gesunken, vor allem im Süden. Dagegen haben Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen die Fläche erhöht. In der Tendenz nimmt der Erdbeeranbau in Deutschland aber seit Jahren zu. Durch gezielte Maßnahmen der Bauern zur Vorverlegung des Erntebeginns und zur Verlängerung der Saison von Anfang Juni bis in den August hinein können die Früchte aus heimischem Anbau einen größeren Teil des Bedarfs decken und drängen die Importe zurück.


Besonders beliebt ist die Ernte in Eigenregie

Erdbeeren zum Selberpflücken werden von vielen Betrieben angeboten. Aber auch vor dem Erdbeeranbau macht der Strukturwandel nicht halt: Während die Fläche weiterhin leicht wächst, nimmt die Zahl der Betriebe ab. So weist die Statistik für 2004 in Niedersachsen noch 429 Betriebe aus, im Jahr 2009 waren es nur noch 408 Betriebe (einschließlich Neuanlagen). Sie bewirtschafteten im Durchschnitt immerhin gut acht ha Erdbeerfläche.

Ein Schwerpunkt des niedersächsischen Anbaus ist in Südoldenburg, besonders in der Region Langförden. Dort wird mit ungefähr 1.000 ha allein ein Drittel der niedersächsischen Erdbeeren angebaut und zum großen Teil über den Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg (ELO) vermarktet. Jährlich werden viele neue Sorten gezüchtet. In der Versuchs- und Beratungsstation für Obst- und Gemüsebau (VBOG) in Langförden werden viele davon für den Anbau in Niedersachsen geprüft. Die VBOG Langförden gehört zum Obstbau-Versuch- und Beratungszentrum (OVB) Jork der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. (LPD)

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