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02.08.2019 | 12:54 | Ernteprognose 

Nur durchschnittliche Getreideernte in Baden-Württemberg erwartet

Stuttgart - Die Getreideernte (ohne Körnermais) in Baden-Württemberg wird nach den Schätzungen der Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes in diesem Jahr voraussichtlich 2,9 Millionen Tonnen (Mill. t) erreichen und somit +3 % über 2018 und −2 % unter dem langjährigen Mittel (2013 bis 2018) liegen.

Getreideernte Baden-Württemberg
(c) proplanta
Bei der wichtigsten Getreideart, dem Winterweizen, wird die Erntemenge mit 1,6  Mill.  t vermutlich das Niveau des Vorjahres erreichen. Aufgrund des verminderten Anbauumfangs könnte die Winterweizenernte nach den vorläufigen Beurteilungen um −6 % unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Der Flächenertrag von 7,5 Tonnen/Hektar (t/ha) wird sich leicht unter dem Ertrag von 2018 einpendeln. Allerdings kann momentan noch nicht abgeschätzt werden, inwieweit die heiße Witterung während der Abreife die Kornfüllung beeinträchtigte.

Keinen Einfluss mehr dürfte die späte Trockenheit auf das Druschergebnis von Wintergerste genommen haben. Nach den Prognosen könnten aus der aktuellen Ernte 2019 insgesamt 651.000 t (+5 % über Vorjahr; +2 % über 6-jährigem Mittel) zur Verfügung stehen. Die Schätzergebnisse ergeben beim Flächenertrag 7,2 t/ha und übertreffen das Vorjahr um +5 %.

Ebenfalls gute Ernteerwartungen liegen bei Sommergerste vor. Mit einer prognostizierten Erntemenge von 358.000  t (+11 % über Vorjahr und 6-jährigem Mittel) kann mit dem besten Ergebnis seit 2014 gerechnet werden, das vor allem auf die abermals gestiegene Anbaufläche (+8 %) zurückzuführen ist. Die Ertragserwartungen liegen mit 6,0 t/ha über dem Vorjahreswert (+3 %).

Auch Triticale wird 2019 vermutlich das Vorjahresergebnis eindeutig übertreffen und ein Druschergebnis von 162.000  t (+13%) erreichen bei einem Flächenertrag von 7,3  t/ha (+7%). Roggen (einschließlich Wintermenggetreide) wird durch die Ausweitung bei der Anbaufläche voraussichtlich eine Erntemenge von 50.000 t (+11 %) erzielen, bei Ertragserwartungen von 5,3  t/ha (−2 %).

Deutliche Einbußen sind 2019 beim Winterraps zu verzeichnen. Einschränkungen beim Pflanzenschutz sowie die ausgeprägte Sommer- und Herbsttrockenheit 2018 führten zu einem verringerten Anbauumfang. Die geschätzte Erntemenge von rund 148.000 t liegt 2019 rund ein Viertel unter der des Vorjahres und bedeutet gegenüber dem 6-jährigen Mittel (2013/2018: 205.000  t) einen Rückgang um 28  %. Der Ertrag könnte mit 3,8  t/ha das Ergebnis von 2018 leicht unterschreiten.
Stat-BW
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