DRV-Generalsekretär Dr. Rolf Meyer begrüßte über 70 Geschäftsführer, ehrenamtliche Mitglieder, Vorstände und Aufsichtsräte sowie Meinungsbildner aus den Reihen der Erzeugerorganisationen.
Im Mittelpunkt der Fachtagung stand das Thema „Lösungsansätze für ein Ende der Preismisere bei Obst und Gemüse“. Darüber referierten Noël Keersebilck, Aufsichtsratsvorsitzender des Euro Pools Systems International (EPS) und Ehrendirektor der Veiling Roeselaere, Belgien, Leonard Kampschoër, Directeur der Koninklijke FruitmastersGroep, Geldermalsen, Niederlande, Henning Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Landgard eG, Straelen, Dietmar Bahler, Leiter der Sparte Obst der
BayWa AG, München, und Dr. Michael Loschelder, Loschelder Rechtsanwälte, Köln.
Sie beschrieben den starken Marktdruck, der zurzeit auf den Akteuren der Obst- und Gemüsebranche lastet. Der gesamte LEH befindet sich in einem gnadenlosen Preiskampf und treibt den Konzentrationsprozess, besonders bei den Discountern, voran. In keinem Land Europas sind Obst und Gemüse so preiswert wie in Deutschland. 2009 wurden zahlreiche Obst- und Gemüseprodukte fast dauerhaft unter Einstandspreis und damit unter den Erzeugungskosten verkauft. Dieser Situation sind die Obst- und Gemüsevermarkter fast schutzlos ausgeliefert.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion kamen die Referenten und Tagungsteilnehmer zu folgenden Lösungsansätzen und Forderungen:
Um eine weitere Vermarktungskrise zu verhindern, müssen schnellstmöglich grenzübergreifende und verlässliche Wettbewerbsregelungen für anerkannte Erzeugerorganisationen mit Obst- und Gemüsevermarktung geschaffen werden. Nur so kann eine funktionierende Anbieterkonzentration auf der Vermarktungsseite von Obst und Gemüse verwirklicht werden, um der starken Nachfragekonzentration im Lebensmitteleinzelhandel entgegen zu treten. Die Verwaltungs- und Kontrollorgane der EU und ihrer Mitgliedstaaten werden aufgefordert, alle erforderlichen Weichenstellungen zügig einzuleiten. (drv)