(c) proplanta Deutschland bleibt weiterhin die Exportnation Nummer Eins für Rot- und Weißweine aus der Alpenrepublik, doch liefern die österreichischen Winzer weiterhin überwiegend billigen Fasswein ins Nachbarland. Das Jahr 2006 dürfte in Österreich nach Meinung der Winzer erneut einen «großen Jahrgang» hervorgebracht haben. Allerdings liege die Menge mit 2,2 bis 2,3 Millionen Hektolitern etwas unter dem Durchschnitt, sagte ein Sprecher der Österreichischen Wein-Marketing Gesellschaft am Freitagabend in Wien.
Insgesamt lieferte Österreich 2006 rund 36 000 Hektoliter Wein nach Deutschland, das waren immerhin 67 Prozent der gesamten exportierten Menge. Der Erlös lag jedoch mit 1,70 Euro pro Liter erheblich unter dem vergleichbarer EU-Länder. So importierten etwa die Italiener österreichische Weine zum durchschnittlichen Literpreis von 3,40 Euro, die Schweizer zahlten gar 7,30 Euro für Rebensaft aus dem Nachbarland und die Briten griffen mit 17,60 Euro pro Liter stets zur besten Qualität.
«Das Problem ist der Fasswein», gab der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, Josef Pleil, am Donnerstagabend in Wien zu. Der Trend gehe aber auch hier weg von billigen zu den höherwertigen Weinen. Die Gesamtexportmenge sank nach Schätzung der ÖWM von 67 Millionen 2005 auf knapp 54 Millionen Liter bei gleichbleibendem Wert (80 Millionen Euro).
In Österreich selbst haben die Winzer des Landes weiterhin ein «Heimspiel». Ungeachtet der wachsenden Konkurrenz konnten sie die hohen Marktanteile weiter auszubauen. So schenkten die Gastronomen in der Alpenrepublik 2006 zu rund 84 Prozent heimische Weine aus. Und im Verbrauch stammen drei von vier Flaschen aus heimischer Weinproduktion.
Insgesamt will die ÖWM ihre Qualitätsoffensive im kommenden Jahr fort-setzen. «Kleine Ernten wie die beiden letzten lehren uns, dass unser Wein tatsächlich ein kostbares Kulturgut ist. Wir können es uns nicht leisten, ihn zu Billigpreisen zu verschleudern», meinte der künftige Geschäftsführer der Gesellschaft, Willy Klinger. «Wer bei den hier zu Lande anfallenden Kosten schlechte Qualität erzeugt, ist wirtschaftlich nicht überlebensfähig.»
Quelle: dpa 29.12.2006 © dpa
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