(c) proplanta Weil große Investitionen erforderlich sind, setzen immer mehr Landwirte auf die Vergabe der Gülle- oder Gärrestausbringung. Lohnunternehmer beobachten eine steigende Nachfrage nach schlagkräftiger Ausbringungstechnik und investieren nach Informationen des Landvolk Pressedienstes zunehmend in modernste Geräte.
Bereits im Februar 2011 hat Jungunternehmer Heinrich Aue aus der Nähe von Hildesheim einen „Selbstfahrer“ zur Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern angeschafft. Neben Rinder- und Schweinegülle, die aus viehstarken Regionen bezogen wird, bringt das Unternehmen in der Börde-Region vor allem flüssiges Biogassubstrat aus.
Für den 27- jährigen Unternehmer war die Spezialisierung auf die Ausbringung von organischem Dünger die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit. Mittlerweile beschäftigt das Lohnunternehmen 15 festangestellte Mitarbeiter und mehrere Helfer zu den Arbeitsspitzen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die zunehmende Spezialisierung bewirken, dass die Leistungen des Unternehmens immer gefragter werden.
Auch das Familienunternehmen Linneweh aus dem Landkreis Celle hat im Frühjahr 2013 einen Selbstfahrer angeschafft. An die 612 PS starke Maschine mit Gülletank können verschiedene Geräte zur Einarbeitung des organischen Düngers angebaut werden. Je nach Einsatzgebiet können die Kunden zwischen einem Grubber zur Frühjahrsbestellung, einer Kurzscheibenegge nach der Getreideernte und einem Schlitzgerät für die Einbringung im Grünland wählen.
In einem Arbeitsgang wird der organische Dünger ausgebracht und eingearbeitet. Für Anwohner ist die Gülleausbringung dadurch mit wesentlich weniger „Landluft“ verbunden, denn das Substrat „sieht kein Licht“, erläutert Geschäftsführer Kai Linneweh. Aus der Güllegrube oder der Biogasanlage gelangen Gülle und Gärsubstrat dahin, wo die enthaltenen Nährstoffe gebraucht werden -10 bis 30 Zentimeter tief in den Boden, direkt an die Wurzeln der Pflanzen.
Durch eine GPS-Lenkung und eine digitale Erfassung der ausgebrachten Mengen wird das Substrat so gezielt wie möglich ausgebracht, pro Tag bis zu 1.200 Kubikmeter. 100.000 Kubikmeter Substrat wurden seit der Anschaffung mit der Maschine verteilt. Diese Mengen sind auch nötig, denn mit Anbaugeräten hat das Unternehmen für den Selbstfahrer mehr als eine halbe Million Euro investiert.
Obwohl die Maschine erst eine halbe Saison lang im Einsatz ist, wird die Investition mit Blick auf die Gesetzeslage auch hier als „Schritt in die richtige Richtung“ gewertet. (LPD)
|
|