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04.05.2009 | 07:56 | Praxis-Tipp  

Pflanzenbau - Aktueller Rat zu Managementzonen

Dresden - Die anhaltende Trockenperiode im April hat auf vielen Schlägen zu deutlichen Unterschieden bei den Pflanzenbeständen geführt.

Precision-Farming
(c) proplanta
Für derartige Standorte ist zu prüfen, ob diese weiterhin einheitlich oder teilschlagspezifisch zu bewirtschaften sind. Diese Zonen wirken bis zur Ernte. Eine Bewirtschaftungsfläche kann aus unterschiedlich großen Bodenzonen mit dominierenden Sand-, Lehm- oder Tonanteilen zusammengesetzt sein. Unter solchen Bewirtschaftungsbedingungen wäre es gut beispielsweise den Pflanzenbestand auf Sandboden nicht so abzudüngen wie den auf besseren Bodenanteilen.

Natürlich trifft diese Überlegung auch auf die anderen Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Applikation von Fungiziden zu. Bereits bei der Planung des Betriebsmitteleinsatzes kann im ökonomischen und umweltgerechten Interesse auf diese Bodenzonen eingegangen werden. Zur Applikationszeit fällt dann mehr Dünger in den Bereichen des Schlages wo er effizient vom Pflanzenbestand in Ertrag umgewandelt werden kann und weniger in den Schlagzonen mit zeitlich begrenzter Bodenwasserhaltefähigkeit.

Wie unterteilt man eine Bewirtschaftungseinheit in Bewirtschaftungs- oder Managementzonen? Erste Hinweise liefern Karten der Reichbodenschätzung. Weitere Möglichkeiten bieten Luftbilder, Ertragskartierungen oder Flächenüberfahrten mit Sensoren. Das CROP-Meter oder der YARA N-Sensor sind solche verwendbaren Sensoren. Mit der Gestaltung von Managementzonen am PC mit entsprechender Software sollte bevorzugt ein erfahrener Anbieter solcher Dienstleistungen beauftragt werden. Für nachhaltig wirtschaftlich tragende Bewirtschaftungszonen sind mehrjährige Bild- und/oder Messdatenreihen sinnvoll. Unbedingt sollte der Landwirt seinen langjährigen Erfahrungsschatz in die Gestaltung der Bewirtschaftungszonen einfließen lassen.

Ein Landwirt sollte sich mehr auf seine technische Ausrüstung konzentrieren. Die Traktoren oder der Traktorist brauchen unbestritten ein GPS. Hier ist schon Beratungsbedarf angezeigt. Was für ein GPS erfüllt welchen Zweck? Das GPS für den Einsteiger muss nicht sofort Zentimetergenauigkeit liefern. Für zahlreiche landwirtschaftliche Anwendungen reicht auch ein kleiner Taschencomputer. Neben vielen anderen Kriterien sind die Arbeitssicherheit der verwendeten Agrar-Software für den Bord- oder Taschencomputer sowie der Übertragung des managementzonenabhängigen Arbeitsauftrages an das Applikationsgerät entscheidend. Oft wird etwas Wichtiges zu spät erkannt. Wie wird der abgearbeitete Arbeitsauftrag mit den erforderlichen Werten in die vom Landwirt verwendete Schlagkartei zurückgeschrieben?

Weitere Informationen finden Sie in der LfULG-Schriftenreihe, Heft 6/2009, im Internet unter dem Titel „Precision Farming-Anwendungen“.


Quelle: Dr. Pößneck / LfULG Sachsen
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