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09.07.2012 | 06:29 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Pflanzenschutz-Situation in Mais und Kartoffeln

Dresden - In den letzten Tagen wurde in Nordwest-Sachsen eine starke Zunahme der Flugaktivität des Maiszünslers festgestellt. Zusätzlich konnten die ersten Eigelege in den Beständen beobachtet werden.

Maiszünsler
(c) proplanta
Für Nordsachsen wird die chemische Behandlung ab Ende der 27. Kalenderwoche und für die anderen Maisanbaugebiete ab Ende der 28. Kalenderwoche empfohlen. Eine chemische Bekämpfung ist nur dann erfolgreich, wenn die Masse der Jungraupen vor dem Einbohren in die Maispflanzen erfasst werden. Als vorläufiger Bekämpfungsrichtwert in Silo- und Körnermais gilt  5-10 Eigelege bzw. Primärfraßsymptome pro 100 Pflanzen.

Die Eier werden meistens auf der Unterseite der Blätter zu 5 bis 50 Stück abgelegt. Sie sind anfangs weiß, liegen dachziegelartig nebeneinander und verfärben sich mit zunehmender Reife dunkler. Die Eiräupchen schlüpfen in der Regel je nach Temperatur nach 7 bis 12 Tagen und wandern zu den obersten Blättern. Dabei verursachen sie einen feinen Schabe- und Lochfraß. Diese Fraßstellen sind rund bis länglich und 1 bis 3 mm groß. Sie lassen sich gut von den strichartigen Fraßspuren der Getreidehähnchen im Mais unterscheiden. Unter www.isip.de finden Sie Informationen zur aktuellen Maiszünslersituation.
 
In Kartoffeln hat der Infektionsdruck durch die Krautfäule (Phytophthora infestans) zugenommen und liegt nach Prognosemodell SIMPHYT (Stand 4.7.12) in weiten Teilen Sachsens bei hoch bis sehr hoch. Kontrollieren Sie weiterhin die Kartoffelschläge auf Befall. Im Rahmen des Krautfäule-Monitorings wurde inzwischen in Sachsen erster Befall in Feldbeständen im Erzgebirgskreis und im Kreis Zwickau festgestellt.

In befallenen Beständen wird eine Stoppspritzung empfohlen. Hierbei sind Mischungen der vollen Aufwandmenge eines lokalsystemischen Produktes mit einem sporizidem Kontaktmittel zu wählen. Die Spritzabstände bei einer Stoppspritzung sollten möglichst nicht mehr als 3 Tage auseinander liegen. Zur Vermeidung von Resistenzbildung ist beim Fungizideinsatz auf einen sinnvollen Wirkstoffwechsel zu achten. Für das Pflanzenschutzmittel Revus wurde die bestehende Zulassung bis zum 31.07. 2013 verlängert. Eine Zulassungsverlängerung hat auch Canvas bis 31.05. 2014 erhalten.

Zunehmend treten auch Alternaria-Symptome in den Kartoffelbeständen auf. Bei Befall sollten für die kommende Behandlung entweder Mittel mit einer Nebenwirkung gegen diesen Erreger (Mancozeb-haltige Präparate z.B. Shaktis, Zetanil M oder Orvego Duo) oder in Abhängigkeit vom Befallsausmaß und Sortenanfälligkeit die Alternaria-potenten Fungizide wie Ortiva oder Signum zur Anwendung kommen.


Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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