Mit abgehender Blüte ist dann später mit Grauschimmelbefall in den Erbsen zu rechnen. Falscher Mehltau und Ascochyta wurden in den Beständen bereits beobachtet. Ein Befall mit Rost kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. In den Ackerbohnen muss auf die Schokoladenfleckenkrankheit und auf Rost geachtet werden.
Bei den Kontrollen der Zuckerrübenbestände wurden in der 24. KW erste Blattflecken festgestellt. Durch den Starkregen in den letzten Tagen mit örtlich teilweise Hagelschauer kann die Infektion mit der Bakteriellen Blattfleckenkrankheit (
Pseudomonas syringae) nicht ausgeschlossen werden. Dabei ist die Verwechslungsgefahr mit der Cercospora- Blattfleckenkrankheit oder Ramularia zu beachten. Da es sich bei Pseudomonas um eine Infektion mit einem Bakterium handelt, sind Fungizidbehandlungen fehl am Platz. Es gibt keine Bekämpfungsmöglichkeiten und bei Trockenheit kommt es zum Stillstand dieser Krankheit.
In Kartoffeln ist weiterhin auf Krautfäulebefall zu achten. Die Spritzabstände für die Folgebehandlungen können unter Beachtung des aktuellen regionalen Infektionsdruckes sowie schlagspezifischer Bedingungen, wie z.B. Krautwachstum, Sortenanfälligkeit, örtliche Niederschlagsmenge, Fungizidgruppe, individuell für den einzelnen Schlag angepasst werden. Vereinzelt wurden Anfang Juni erste Kartoffelkäfer in den Beständen gefunden. Die Pflanzen sind auf Eigelege und Larven zu kontrollieren.
Die Sommergerstenbestände weisen in Abhängigkeit von der Sortenanfälligkeit Mehltau (Sorte Grace) und Rhynchosporium (Sorte Marthe) auf. Vereinzelt sind auch Netzflecken und Zwergrost zu finden. Der optimale Termin für Fungizidmaßnahmen ist mit Erscheinen des Fahnenblattes gegeben.
Mit den ansteigenden Tagestemperaturen herrschten verbreitet optimale Bedingungen für den Blattlauszuflug. Die Kontrollen zum Blattlausbefall sollten in den gefährdeten Kulturen nicht vernachlässigt werden.
Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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