Unter der Annahme eines normalen Witterungsverlaufs bis April, wenn mit dem Drusch begonnen wird, rechnet der US-Agrarattaché in Neu Delhi mit einem Weizenaufkommen von 96,0 Mio. t; das wären 3,54 Mio. t oder 3,8 % mehr als im Vorjahr und 1,12 Mio. t beziehungsweise 1,2 % mehr als im bisherigen Rekordjahr 2012.
Nur noch geringfügig zunehmen dürfte im Vermarktungsjahr 2014/15, das in Indien von April bis März dauert, der
Weizenverbrauch, nämlich um 120.000 t oder 0,1 % auf 87,0 Mio. t. Der US-Agrarattache begründet dies mit dem Hinweis, dass sich die Verzehrsgewohnheiten der wachsenden Mittelschicht in Richtung tierische Lebensmittel sowie Obst verschieben.
Ungeachtet des höheren Überschusses geht der Agrarexperte von einer Halbierung der indischen Weizenexporte gegenüber der Saison 2013/14 aus, und zwar von 6,0 Mio. t auf 3,0 Mio. t. Ausschlaggebend dafür sind nach seiner Darstellung die niedrigerenWeltmarktpreise, die den Spielraum für den subventionierten Weizenexport Indiens erheblich beschränken.
Aufgrund der steigenden indirekten Subventionierung der Weizenausfuhren habe die indische Regierung Sorge, dass sie die Verpflichtungen gegenüber der
Welthandelsorganisation (
WTO) brechen könnte. Hinzu komme, dass der staatliche Ankaufspreis fürWeizen spürbar angehoben worden sei. Die prognostizierten Ausfuhren von 3 Mio. t Weizen dürften deshalb dem US-Agrarattache zufolge im Wesentlichen über private Händler mit Ware aus dem freien Markt umgesetzt werden. (AgE)