Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

27.07.2012 | 13:15 | Agrarwirtschaft 

Getreidepreise auf Rekordniveau

Berlin - Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ist Befürchtungen entgegengetreten, die verheerende Dürre in den USA könnte die Verbraucherpreise in die Höhe treiben.

Getreidepreise
(c) proplanta
Nach internationalen Prognosen steige zwar weltweit die Nachfrage nach Getreide deutlich stärker als die Erträge.

Allerdings seien weder Versorgungsengpässe noch deutliche Signale für steigende Verbraucherpreise in Deutschland abzusehen, etwa bei Brot und Brötchen, berichtete die «Ostsee-Zeitung» (Freitag) unter Berufung auf das Landwirtschaftsministerium.

Aigner erwartet demnach in diesem Jahr weltweit eine sehr gute Ernte bei Getreide und Reis. Die deutschen Bauern rechneten dagegen mit einer eher durchschnittlichen Getreide-Ernte, sagte die Ministerin.

Sie verwies darauf, dass das Getreide selbst im Schnitt nur rund vier Prozent des Brotpreises ausmache. Allein 66 Prozent machten die Kosten für Weiterverarbeitung, Energie, Handel und Steuern aus, rund 30 Prozent seien Lohnkosten.

Dagegen werden nach Einschätzung des Verbands Deutscher Mühlen wegen extrem hoher Getreidepreise Brot und Brötchen teurer.

Zum Start der Getreideernte in Deutschland seien die Preise an deutschen Produktbörsen auf Rekordniveau, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Manfred Weizbauer, am Donnerstag in Bonn. Weltweit deckten die Ernten nicht mehr die ständig steigende Nachfrage nach Getreide.

Und Weizbauer rechnet auch nicht damit, dass sich die Situation mit Beginn der deutschen Ernte deutlich entspannt. «Mehl, Brot und Brötchen müssen teurer werden», stellte Weizbauer am Donnerstag in Bonn als Konsequenz fest.

Die extreme Dürre in den USA, schrumpfende Anbauflächen, Folgen des Frosts in Europa und Trockenheit im Frühjahr hätten zu der Verknappung geführt. «Kurz vor der Ernte haben wir üblicherweise den niedrigsten Preis im ganzen Jahr», sagte Weizbauer.

Zur Zeit liege er aber mit rund 270 Euro pro Tonne gut 30 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Je nachdem wie sich das Wetter in den deutschen Hauptanbaugebieten zur Ernte entwickle, könne der Mahlweizen noch deutlich teurer werden.

550 Mühlen des Verbands vermahlen im Jahr acht Millionen Tonnen Weizen und Roggen. Mit rund 6.000 Beschäftigten erwirtschaften die Mühlen einen Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Euro. (dpa)


Aktuelle Weizenpreise CBoT
Aktuelle Weizenpreise MATIF 

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Preise für Brot und Brötchen überdurchschnittlich gestiegen

 Matif-Futures erholen sich

 Vorderer Matif-Future rutscht unter 200 Euro

 FAO-Preisindex gibt erneut etwas nach

 Getreidepreise und Milchpreise deutlich gesunken

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte