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02.04.2010 | 17:01 | Gartenbau 

Rhododendron: Sorten- und Artenvielfalt dokumentiert

Oldenburg - Rhododendren gibt es in unendlich vielen Farben und Formen. Allein in Deutschland wurden während der letzten 200 Jahre über 1.500 Sorten gezüchtet.

Rhododendron: Sorten- und Artenvielfalt dokumentiert
Hinzu kommen viele Wildarten, die für die Züchtung zum Teil sehr wichtig sind. Um diese Vielfalt innerhalb Deutschlands zu bewahren, haben die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Stiftung Bremer Rhododendronpark vor zweieinhalb Jahren das Projekt „Deutsche Genbank Rhododendron“ initiiert. Darin vereinigt sind 36 deutsche Rhododendron-Sammlungen, zu denen Baumschulen, Botanische Gärten, private Gärten und öffentliche Parks gehören.

In Kürze wird die Deutsche Genbank Rhododendron nun auch offiziell eröffnet. Eine entsprechende Vereinbarung ist bereits unterzeichnet. Am 14. Mai auf Europas größter Rhododendron-Schau, der RHODO 2010 in Westerstede, werden die Gründungsmitglieder von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit einer Urkunde geehrt.

Die Deutsche Genbank Rhododendron nahm im Oktober 2007 ihre Arbeit auf. Das auf drei Jahre angelegte Projekt dokumentiert bis heute Rhododendren-Arten und -Sorten in Deutschland und stellt die gewonnenen Informationen Züchtern und Baumschulen zur Verfügung. Koordiniert wird das Projekt von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn (LVG). Die Fachleute der LVG sichten Parks, Baumschulen und Gärten in ganz Deutschland. Die Pflanzen werden überprüft und nach eindeutiger Zuordnung mit Inventarnummern versehen und mit ihrem jeweiligen Sorten- oder Artnamen in eine Datenbank aufgenommen.

Bis heute wurden über 2.400 verschiedene Sorten sowie 240 Arten eindeutig identifiziert und inventarisiert. Weitere 1.400 Sorten und 300 Arten warten auf ihre einwandfreie Identifizierung. Dazu werden sie anhand ihrer Blüten (Blütezeit, Blütenfarbe, Zeichnung, Form und Größe) bestimmt. Bei den Wildarten helfen auch Blattwerk, Wuchsform und Blütenbestandteile bei der Identifizierung.

Finanziert wird das Genbank-Projekt zu 76,6 Prozent aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Hinzu kommen Gelder des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung und der Deutschen Rhododendron Gesellschaft e.V. sowie ein Eigenanteil der Projektpartner. Das Gesamtvolumen beträgt knapp 600.000 Euro. Nach Abschluss des Projektes wird die Datenbank in die Deutsche Genbank Zierpflanzen der BLE integriert. (lwk ns)
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