Denn durch die weltweit gestiegenen Getreide- und Ölsaatenpreise würden auch Düngemittel- und
Kraftstoffpreise mit nach oben gezogen, was die Betriebsmittelausgaben in der kommenden Kampagne erhöhen dürfte.
Durch das
Exportverbot können die Erzeuger nicht oder nur eingeschränkt von dem Preisboom am Weltmarkt profitieren, die kommende Aussaat würde durch steigende Betriebsmittelausgaben erschwert, beklagen vor allem die Ackerbaubetriebe.
Das Exportverbot wurde verhängt, um in erster Linie den Preisanstieg für Getreideprodukte in Russland abzubremsen. Vielen viehhaltenden Betriebe sichert der Exportstopp dagegen das Überleben, heißt es dazu weiter. Offenbar ist damit zu rechnen, dass die russische Regierung das verhängte Exportverbot über den Jahreswechsel hinaus verlängert.
Russland: Vage Gerüchte über Getreideimporte RusslandsWegen der Missernte Russlands sind Getreideimporte nach Einschätzung russischer Handelsunternehmen nicht auszuschließen. Das russische Unternehmen Rusagotrans erwartet Importe von 1,5-1,8 Mio. t Getreide, darunter 1 Mio. t Weizen vor allem aus Kasachstan sowie 0,3 Mio. Gerste aus der EU-27 und 0,25 Mio. Futtergetreide aus Weißrussland.
Darüber hinaus wäre offenbar der Zukauf von 0,3 Mio. t Mais geplant. Insbesondere im Futtersektor zeichne sich ein Defizit von 25-30 % des Verbrauchs ab, berichtet der amerikanische Getreideverband Grain-Union. Die russische Presse berichtete sogar, dass die russische Regierung bis zu 5 Mio. t Getreide aus den ehemaligen GUS-Staaten - überwiegend aus Kasachstan - beziehen will.
Kasachstan hätte bereits signalisiert, in dieser Kampagne bis zu 8 Mio. t Getreide zu exportieren. Angesichts der hohen Exportquote Russlands bei Getreideausfuhren und Lagerbeständen aus der vorherigen Ernte halten Insider derartige Annahmen doch für sehr realitätsfern. Vielmehr rechnen sie damit, dass Russland in diesem Wirtschaftsjahr komplett als Getreideexporteur ausfällt und die Ukraine und auch Kasachstan nur in eingeschränktem Umfang Getreide exportieren werden. (Proplanta)