Fachleute der
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW konnten darüber hinaus für Spinat jetzt zeigen, dass bei Schwefelmangel weniger der gesundheitlich wichtigen Pflanzeninhaltsstoffe Lutein und beta-Karotin gebildet werden. Diese Stoffe helfen mit, Augenkrankheiten vorzubeugen.
Dank der Luftreinhalte-Verordnung ist der Ausstoss von Schwefel seit den Achtzigerjahren stark zurückgegangen. Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW hat die Folgen davon in der Mitteilung vom 26.4.2010 kommuniziert: Es gelangt weniger Schwefel via Niederschläge in die Böden, und die Gemüsekulturen können deshalb unter Schwefelmangel leiden. Experten von ACW konnten jetzt für Spinat auch zeigen, dass dieser Umstand sogar den Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen beeinflusst.
Tiefgrüner Spinat hilft mit, Augenkrankheiten vorzubeugen
Spinat ist unter anderem reich an den Pflanzeninhaltsstoffen Lutein und beta-Karotin (siehe Kasten). Beta-Karotin (Provitamin A) wird im Körper teilweise in Vitamin A umgewandelt. Dieses ist unter anderem für den Sehvorgang wichtig. Lutein trägt als wichtiger Nährstoff für die Makula des Auges ebenfalls zur Gesundheit bei (siehe Kasten).
In einem Schwefeldüngungs-Versuch haben ACW-Fachleute den Gehalt an Lutein und beta-Karotin im Spinat bestimmt. Die Analysen zeigen, dass deren Gehalt bei Spinat mit Schwefelmangel deutlich tiefer liegt als bei gedüngtem Spinat. Schon eine moderate Schwefelgabe genügt, um den Gehalt an Lutein und beta-Karotin um rund 50% zu steigern. Bei mittleren bis hohen Schwefelgaben liegen die Gehalte um bis zu 70% höher.
Diese Unterschiede zeigen sich auch im Aussehen des Spinats, sind doch bei Schwefelmangel die Blätter blassgrün. Wer tiefgrünen Spinat geniesst, tut seinen Augen also besonders viel Gutes. Ob die
Schwefeldüngung auch bei anderen grünblättrigen Gemüsearten einen ähnlich grossen Einfluss auf gesunde Pflanzeninhaltsstoffe hat, wird zur Zeit abgeklärt. (ACW)