Das Regenwetter macht hessischen Landwirten mit Getreideanbau zu schaffen - sie befürchten Qualitätseinbußen. Andere Ackerfrüchte wie Mais oder Rüben profitieren dagegen laut Bauernverband von den Niederschlägen. (c) proplanta
«Die Ernte musste aufgrund der Witterung unterbrochen werden, die Mähdrescher stehen still», teilte eine Sprecherin des Hessischen Bauernverbandes in Friedrichsdorf im Taunus auf dpa-Anfrage mit. Die Niederschläge hielten nun schon seit rund zwei Wochen an. Die Landwirte rechnen den Angaben zufolge mit erheblichen Qualitätseinbußen.
Vom Regen besonders betroffen seien aktuell unter anderem Winterraps und Winterweizen. Im Norden litten zudem Wintergerste, Sommergerste und Sommerweizen sowie Ackerbohnen und Erbsen. Regional färbten sich gerade Weizenbestände wegen Pilzbefalls schwarz, erklärte die Sprecherin. Das Korn selbst sei erstmal noch nicht davon betroffen, aber die Qualität leide darunter.
In Regionen mit Sturm und Starkregen lägen inzwischen zudem Getreidebestände auf dem Boden. Weitere Niederschlägen könnten dort dazu führen, dass Körner an der Ähre keimen.
Die Getreideernte laufe regional sehr unterschiedlich, erläuterte die Sprecherin. «Die Wintergerstenernte ist in weiten Teilen Hessens beendet, nur noch Restflächen im Norden Hessens sind noch nicht gedroschen.» Beim Winterweizen sei in Südhessen die Ernte teilweise beendet, in Nordhessen jedoch noch nicht gestartet. Hessenweit gesehen hätten vom Winterweizen erst rund 35 bis 40 Prozent der Flächen gedroschen werden können.
«Für Zuckerrüben, Mais und Grünland sind die aktuellen Niederschläge hingegen wichtig für die weitere Entwicklung», ergänzte die Sprecherin. «Denn aktuell findet die Kolbenentwicklung beim Mais statt und das Wachstum der Rübenkörper bei den Zuckerrüben. In vielen Beständen können Schäden durch die Trockenheit im Juni so noch kompensiert werden.»
«Für die noch stehenden Getreide- und Rapsbestände bräuchten wir nun einige sonnige und trockene Tage, um die Ernte wieder starten zu lassen», erklärte die Sprecherin.