Wintergetreide: Ob eine Herbizidbehandlung im Winterweizen und Dinkel notwendig ist oder nicht ist vom jeweiligen Unkrautbefallsdruck der Flächen abhängig. Flächen mit deutlichem Ackerfuchsschwanz- oder Storchschnabelbefall sollten noch im Herbst noch behandelt werden. Denn kleinere Ungräser lassen sich - wie auch kleinere Unkräuter - in der Regel besser bekämpfen als größere. Außerdem wird durch das frühzeitige ausschalten von Konkurrenzpflanzen eine bessere Bestandsentwicklung erwirkt und man ist im zeitigen Frühjahr nicht so stark abhängig von der Witterung.
Hinweis: Die bisher vielerorts gefallenen Niederschläge begünstigen die Wirkung von bodenwirksamen Herbiziden. Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln müssen die Auflagen bei drainierten Flächen und an Gewässern beachtet werden.
Das regionale Befallsrisiko durch
Blattläuse bzw. dem Verzwergungsvirus war bisher gering. Sofern die Temperaturen - wie derzeit prognostiziert - nicht wesentlich über 15°C ansteigen ist nicht von einer grundsätzlichen Veränderung dieser Situation auszugehen. Sollten die Temperaturen den angegebenen Bereich nicht übersteigen, ist der Zusatz von Insektiziden bei Durchführung einer Herbizidbehandlung oder auch die Solobehandlung mit Insektiziden aus aktueller Sicht also nicht erforderlich. Steigen die Temperaturen dagegen an muss in jedem Fall eine Blattlausbesatzkontrolle durchgeführt werden.
Winterraps: Für den Einsatz von Kerb Flo oder ähnlichen Produkten gegen Schadgräser ist es momentan noch zu früh. Die Temperaturen sind noch zu hoch. Es gilt: Die Wetterlage genau beobachten und in der Folge erst behandeln, wenn es absehbar ist, dass die Tagestemperaturen 10°C nicht mehr übersteigen. Der Wirkungsgrad des Mittels wird deutlich höher, wenn zum Zeitpunkt der Behandlung die Bestände nass sind.
Alternativ kann auch das Produkt „Milestone“ eingesetzt werden. Durch die etwas breitere Wirkung im Vergleich zu „Kerb Flo“ hat dieses Produkt v.a. bei einer breiteren Verunkrautung einen Wirkungsvorteil. Dieser macht sich vor allem bei hohem Besatz mit Kamille bemerkbar. Die Gräserwirkung der beiden Produkte ist gleich.
Hinweis: Sollte es während des Winters auf mit einem der beiden Produkte behandelten, hängigen Fläche zu einem starken, oberflächigem Abfluss von Wassers kommen, könnten Wegränder und auch nebenliegende Getreidefelder erheblich geschädigt werden!
(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 23.10.2015)