Darauf hat die auf das Risikomanagement der Agrar- und Ernährungsindustrie spezialisierte Fachagentur Agritel am vergangenen Mittwoch hingewiesen. Sie erwartet zur Ernte 2011 ein Aufkommen von lediglich 31,65 Mio. t Weichweizen. Das wären 11,5 % weniger als 2010. Der durchschnittliche Flächenertrag dürfte mit 63,1 dt/ha den Vorjahreswert um 13 % verfehlen.
Die größten Ausfälle prognostizieren die Experten in den Regionen Poitou-Charentes, Zentralfrankreich, Ile de France, Picardie und Lothringen.Während der letzten drei Monate sei die Niederschlagsmenge um 30 % bis 80 % gesunken, berichtete Agritel. Für genauere Ernteprognosen müsse man allerdings die Witterung der nächsten zwei bis drei Wochen mit Blick auf die Ausbildung der Körner abwarten, erläuterte Agritel.
Der Statistische Dienst (Agreste) des französischen Landwirtschaftsministeriums schätzt die diesjährige gesamte Getreideanbaufläche Frankreichs auf 7,5 Mio. ha, was einem Anstieg von 25.000 ha gegenüber 2010 entspricht. Hinter dieser vergleichsweise geringen Veränderung verbergen sich allerdings Zunahmen der Areale für Weichweizen als wichtigster Kultur um 95.000 ha und für Sommergerste um 34.000 ha.
Gleichzeitig wurden Agreste zufolge die Flächen bei Hartweizen um 34.000 ha und bei
Wintergerste um 69.000 ha verkleinert. Ferner hätten die Landwirte ihr Anbauareal für Mais um 10.000 ha auf nunmehr 1,5 Mio. ha reduziert. Dagegen sei die Rapsfläche ausgeweitet worden, und zwar um 62.000 ha auf ebenfalls 1,5 Mio. ha. Etwa konstant blieb dieses Mal das Sonnenblumenareal mit 700.000 ha; im fünfjährigen Mittel beträgt hier laut Agreste der Anstieg etwa 9 %. Den Anbau von Eiweißpflanzen reduzierten die Landwirte um 92.000 ha auf 312.000 ha, nachdem in den zwei Jahren zuvor eine Verdopplung stattgefunden hatte. (AgE)
