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02.04.2008 | 07:15 | Eurobarometer-Umfrage 

Umfrage: Mehrheit der Europäer äußert Bedenken gegenüber Gentechnik in der Landwirtschaft

Brüssel - Über zwei Drittel der Europäer sprechen sich dafür aus, dass Entscheidungen zu Umweltfragen auf Ebene der EU getroffen werden, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage hervorgeht.

Eurobarometer-Umfrage
(c) proplanta
Der Bericht zeigt auch, dass sich die Europäer der Rolle der Umwelt in ihrem Alltag zunehmend bewusst werden. Über 95 % der Europäer halten es für wichtig, die Umwelt zu schützen. 80 % finden, dass die Umwelt Einfluss auf ihre Lebensqualität hat und dass sie zu ihrem Schutz beitragen müssen. Der Klimawandel steht ganz oben auf der Liste der Anliegen der Europäer in Sachen Umwelt, gefolgt von Verschmutzung und vom Menschen verursachte Katastrophen.

Stavros Dimas, für Umwelt zuständiges Kommissionsmitglied, erklärte dazu: „Nach Ansicht der meisten Europäer sollte sich die Europäische Union aktiver für die Umwelt einsetzen; außerdem sollten umweltrelevante Beschlüsse auf EU-Ebene getroffen werden. Eine überwältigende Mehrheit der Europäer hält harmonisierte EU-Umweltrechtsvorschriften für notwendig und meint, dass die EU andere Staaten bei der Verbesserung ihrer Umweltstandards unterstützen sollte.”


Bedenken der Europäer zu GVO


Während die Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass die fünf Umweltbereiche Klimawandel, Luft- und Wasserverschmutzung, vom Menschen verursachte Katastrophen und die Verwendung von Chemikalien in Erzeugnissen für den täglichen Gebrauch bei den Europäern größte Befürchtungen wecken, äußerte eine Mehrheit auch Bedenken gegenüber der Verwendung genetisch veränderter Organismen (GVO) in der Landwirtschaft. 58 % der europäischen Bürger sind wegen der Verwendung von GVO beunruhigt, gegenüber 21 %, die sich dafür aussprechen.


Europäer sind bereit, Biowaren zu kaufen

Die Europäer zeigen eine beachtliche Bereitschaft, umweltfreundliche Waren zu kaufen. Etwa drei Viertel aller Europäer sind dazu bereit, auch wenn sie dafür mehr bezahlen müssen. Allerdings gaben nur 17 % der Europäer an, im vergangenen Monat umweltfreundliche Waren gekauft zu haben. Das bedeutet, dass fast 60 % der Europäer zwar aussagen, sie seien bereit, Biowaren zu kaufen, dies aber noch nicht getan haben. Die Europäer sind mehrheitlich (52 %) der Ansicht, sie könnten wirklich umweltfreundliche Waren am Etikett erkennen. Umweltschutz kein Hindernis für Wirtschaftsleistung

Fast zwei Drittel der Europäer sehen im Umweltschutz einen Anreiz für Innovationen (63 %), während 16 % darin eher ein Hindernis für eine positive Wirtschaftsleistung sehen. Fast ebenso viele der Befragten (64 %) sind der Ansicht, dem Umweltschutz müsse größere Priorität als der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit eingeräumt werden, während 18 % die Wettbewerbsfähigkeit als vorrangig einschätzen.
Über zwei Drittel der Europäer sind auch überzeugt, dass der Fortschritt der einzelnen Länder anhand sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Indikatoren gemessen werden sollte, während eine Minderheit (15 %) dafür eher monetäre und wirtschaftliche Indikatoren heranziehen würde.


Globale Antworten auf globale Probleme


Über zwei Drittel der Europäer sprechen sich dafür aus, Umweltprobleme eher EU-weit als auf Ebene der Mitgliedstaaten anzugehen. Ein großer Anteil der Europäer (82 %) hält harmonisierte Umweltrechtsvorschriften für erforderlich, 80 % sind dafür, dass die EU Nicht-EU-Mitgliedstaaten bei der Verbesserung ihrer Umweltstandards unterstützt und 78 % sprechen sich dafür aus, dass die EU mehr Mittel zur Finanzierung des Umweltschutzes bereitstellen sollte. Etwa 78 % halten die Einrichtung einer Europäischen Katastrophenschutztruppe für zweckmäßig, die bei Naturkatastrophen in ihrem Land eingesetzt werden sollte. (PD)
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