Nach einer
Umfrage der
ZMP erwarten die wichtigsten deutschen Erzeugermärkte und Erzeugerbetriebe 2008 eine Vermarktungsmenge von lediglich 12.100 Tonnen, das wäre rund ein Drittel weniger als im Vorjahr.
Ursachen für das geringere Angebot sind die teils starken Frostschäden über die Osterfeiertage mit Temperaturen bis zu minus sechs Grad Celsius und ein unerwartet starker Fruchtfall Ende Mai/Anfang Juni. Darüber hinaus haben die Erzeuger trotz der 2007 relativ guten Erlöse die Anbaufläche um drei Prozent verkleinert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Sauerkirschfläche in Deutschland von 2002 bis 2007 bereits um 20 Prozent auf 3.350 Hektar gesunken.
Besonders hoch sind die Ertragsverluste in den neuen Bundesländern. Dort könnte im schlimmsten Fall nur die Hälfte der Vorjahresernte zusammenkommen. Nach einer Vollblüte und einem anfänglich guten Fruchtansatz werden die Früchte vermehrt abgestoßen. Man befürchtet, dass die ungünstigen Witterungsverhältnisse während der Blüte zu einer unzureichenden Befruchtung geführt haben, und die anschließende Trockenheit im Mai die Bäume unter Stress setzt. In den alten Bundesländern haben vor allem Blütenfröste zu Ertragsdefiziten geführt.
Ertragsdefizite auch in anderen europäischen Ländern
Auch in anderen Ländern Europas beklagen die Erzeuger Ertragseinbußen wegen eines unerwartet starken Fruchtfalls. Experten schätzen, dass die Sauerkirschernte in Ungarn, Deutschland, Polen, Serbien, Tschechien und Dänemark lediglich 300.000 bis 310.000 Tonnen betragen wird und sich damit lediglich in der Größenordnung des ebenfalls ertragsschwachen Vorjahres bewegen wird. (ZMP)