Vor allem der Fruchtbehang in den Regionen Flämisch-Brabant und Limburg im Norden beziehungsweise Nordosten Belgiens haben schwer gelitten. Derzeit rechnet das VILT mit
Ernteeinbußen von 30 %. In erster Reaktion waren die Experten sogar von 50 % ausgegangen.
Insgesamt haben 300 Betriebe, das ist ein Viertel der flämischen Obstbauern, Sturm- und
Hagelschäden gemeldet. Schwer getroffen sind rund 3.000 ha Obstplantagen, für weitere 1.500 ha wurden leichtere Schäden gemeldet. Mindestens 300 ha sollen komplett zerstört sein.
Darüber hinaus werden Folgeschäden in den nächsten Jahren erwartet. Durch die Verletzungen seien die Bäume anfälliger für Baumkrebs und Feuerbrand, erläuterte das VILT. Der Zeitpunkt des Unwetters kam laut belgischem
Bauernverband denkbar ungünstig, da die Birnen gerade pflückreif waren.
Um das genaue Ausmaß schnell bestimmen und den betroffenen Obstbauern zügig helfen zu können, hat der Bauernverband nun die Bundesregierung aufgefordert, die Schäden des Unwetters als „nationale Katastrophe“ einzuordnen. Dem Anliegen schloss sich der flämische Ministerpräsident Kris Peeters an.
Erst Anfang des Monats hatte die Weltvereinigung für Äpfel und Birnen (WAPA) ihre
Ernteprognose für Kernobst in Europa herausgegeben. Mit 308. 000 t Birnen wäre Belgien knapp vor den Niederlande drittgrößter Produzent der Europäischen Union geblieben. An Äpfeln waren 298.000 t Äpfel prognostiziert worden. (AgE)