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08.04.2013 | 08:02 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Anwendung von Wachstumsreglern im Getreide

Dresden - Anhaltende Kälte, reichlich Schnee und gefrorener Boden haben viele geplante Feldarbeiten nicht zugelassen.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Durch die zeitlichen Verschiebungen werden im April Termine für unterschiedliche Pflanzenschutzmaßnahmen zusammenfallen, sodass der Anteil an Tankmischungen ansteigen wird. Zur Vermeidung von Pflanzenschäden müssen Kombinationen von Wachstumsreglern mit anderen Pflanzenschutzmitteln sorgfältig abgewogen werden.

In der Broschüre »Hinweise zum sachkundigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau und auf Grünland 2013«, die alle Abonnenten des Pflanzenschutz-Warndienstes besitzen, werden in Tabelle 2.3.2 diesbezügliche Informationen gegeben. Darüber hinaus sind die Hinweise zur Mischbarkeit aus den Gebrauchsanleitungen zu beachten!

Seit dem Redaktionsschluss der Broschüre gibt es einige Veränderungen: der Wachstumsregler Countdown (Wirkstoff Trinexapacethyl) ist zugelassen und wird für die bevorstehende Saison angeboten. Medax Top hat Zulassungserweiterungen erhalten und darf nunmehr auch in Sommergerste, Sommerweizen und Hafer angewendet werden.

Wenn das Frühjahr Einzug gehalten hat, wird über eine erste Anwendung mit Wachstumsreglern im Winterweizen entschieden. In der Bestockungsphase des Weizens kann die Entwicklung von Seitentrieben angeregt werden. Angebracht ist diese Maßnahme in Sorten, die den Ertrag maßgeblich über die Bestandesdichte bilden (Bestandesdichtetypen). Eingesetzt werden dafür CCC 720 oder Cycocel 720. Voraussetzung sind frostfreie Nächte und Tagestemperaturen über 8 °C.

In Winterweizen und Wintergerste kommen in der zeitigen Schoßphase (BBCH 31-32) Calma oder Moddus bzw. Medax Top + Turbo zum Einsatz. Diese Anwendung wirkt sich positiv auf die Festigung der unteren Internodien aus und führt zu einem guten halmstabilisierenden Effekt. Die Wintergerste benötigt auf ertragreichen Standorten im BBCH 37-47 (Erscheinen des letzten Blattes – Blattscheide des Fahnenblattes öffnet sich) eine zweite Behandlung, vorzugsweise mit einem ethephonhaltigen Produkt (Cerone 660, Camposan-Extra).

In Abhängigkeit von Ertragserwartung und Lageranfälligkeit der Sorte kann auch im Winterroggen eine zweimalige Behandlung erforderlich sein. CCC-haltige Mittel oder Kombinationen von CCC mit Calma oder Moddus werden ab BBCH 31 (1-Knoten-Stadium) genutzt, um den unteren Halmbereich ausreichend zu stabilisieren. Cerone 660 oder Camposan-Extra folgen im BBCH 37-47. Generell gilt: Die Behandlung vor dem Grannenspitzen abschließen! Wenn der Wirkstoff über die Grannen zu den Blüten gelangt, kann das zu Ährenschäden führen.

Quelle: Holger Bär / LfULG Dresden
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