06.04.2016 | 11:40 | Ackerbau
Wachstumsregler: Winterweizen und WintergersteDresden - Im Winterweizen geht man davon aus, dass Chlormequatchlorid (CCC) die Entwicklung von Seitentrieben anregt. |
(c) proplanta In diesbezüglichen Ringversuchen (Sachsen, Thüringen) konnte im letzten Jahr dieser Effekt nicht beobachtet werden. Auch in dünner ausgesäten Parzellen (30 % weniger Körner/m²) hat sich die Vermutung, dass die Bestockungsreaktion vom CCC zum Tragen kommt, nicht bestätigt. Die jungen Weizenpflanzen haben die Bestandeslücken genutzt und unabhängig von einer CCC-Behandlung mehr Triebe angelegt.
Auch der Bestandesdichtetyp, bei dem die im Frühjahr gebildeten Nebentriebe für die Ertragsleistung wichtig sind, reagierte nicht explizit auf die CCC-Gabe. Insofern sollte die Bestockungsförderung durch CCC nicht überbewertet werden. Die im Allgemeinen unbeschadet aus dem Winter gekommenen und vielerorts schon gut bestockten Bestände benötigen die frühe CCC-Anwendung um die Bildung der Streckungshormone zu bremsen. Damit wird der Grundstein für kürzere Internodien in der Schoßphase gelegt. Eine übermäßige Förderung der Seitentriebe ist mit dieser Behandlung nicht zu erwarten.
Ist der Bestand lageranfällig, folgt zum Schossen ein trinexapac(1)-haltiges Produkt oder Medax Top. Frühe Anwendungen im Entwicklungsstadium (ES) 31-32 führen zu einem guten halmstabilisierenden Effekt. Insofern haben auch Mischungen von CCC mit Trinexapac(1) bzw. Medax Top im ES 31 ihre Berechtigung.
In Wintergerste kann Moddus Start bereits ab ES 29 (Ende der Bestockung) eingesetzt werden. In Versuchen der Pflanzenschutzdienste waren bis zur Blüte zusätzliche Einkürzungen von durchschnittlich 5 cm gegenüber vergleichbaren Moddus-Anwendungen zum bewährten Termin im ES 31-32 deutlich sichtbar. Da diese verstärkte Wuchsreduzierung nicht generell erforderlich ist, sollte man vorgezogene Behandlungen auf überwachsene Bestände oder Standorte mit hoher Nachlieferung von Stickstoff beschränken.
Bei entsprechender Ertragserwartung wird im ES 45-47 ein ethephon(2)-haltiges Mittel folgen müssen. Dieses kürzt auch den Abschnitt zwischen Fahnenblatt und Ährenbasis ein und verringert dadurch das Ährenknicken. Mischungen aus Trinexapac(1) und Ethephon(2), appliziert im ES 37-39 führen ebenfalls zu guter Standfestigkeit. Alternativ zu Trinexapac(1) ist auch Medax Top einsetzbar, dass mit einem Ethephon(2)-Produkt ergänzt wird.
(1) Calma, Countdown, Moddus, Moddus Start, Moxa 250 (2) Camposan-Extra, Cerone 660
|
|
|
|
|