Rebblüte und Weinlese, die im Jahr 2018 außergewöhnlich früh erfolgt waren, fanden 2019 wieder innerhalb der üblichen Zeiträume statt. Einem milden und trockenen Jahresbeginn, in dem Kälteperioden und Spätfrostschäden ausblieben, folgten ein wechselhafter, warmer April und der kälteste Mai seit 1991, der die Entwicklung der Reben verzögerte. Der weitere
Witterungsverlauf mit dem heißesten Juni seit Beginn der Messungen und einem heißen Sommer mit wenig Niederschlag wirkte sich positiv auf die Traubenqualität aus, bedingte jedoch etwas weniger und kleinere Trauben.
Verluste im Burgenland am größtenVor allem im Burgenland führten die hohen Temperaturen zu einer reduzierten Saftausbeute, sodass mit einer Weinernte von 566.400 hl ein Minus von 28% gegenüber 2018 verzeichnet wurde (-6% zum Fünfjahresschnitt). Die Verluste betrafen alle Gebiete in ähnlichem Ausmaß. Von Produktionseinbußen waren Weißweine (253.400 hl; -29% zu 2018) und Rotweine (313.000 hl; -27% zu 2018) nahezu gleichermaßen betroffen.
Niederösterreich erreichte mit 1,49 Mio. hl eine um 12% geringere Weinernte als 2018, der Ernteschnitt der letzten fünf Jahre wurde jedoch um 2% übertroffen. Der Rückgang der
Erntemenge gegenüber dem Vorjahr fiel für Rotweine (327.900 hl, -19%) stärker aus als für Weißweine (1,16 Mio. hl, -10%). Im Weinviertel, auf das fast die Hälfte der Weinfläche im Bundesland entfällt, blieb der Rückgang vergleichsweise moderat (815.100 hl; -7% zu 2018), und auch in der Wachau waren kaum Einbußen gegenüber 2018 zu verzeichnen (-2%). Deutlich weniger Wein geerntet als im Vorjahr wurde in der Thermenregion (-24%), im Kamptal (-22%) und im Kremstal (-19%).
In der Steiermark fiel die Ernte aufgrund der etwas günstigeren Niederschlagssituation gleich hoch aus wie 2018 (±0%). Mit einer Menge von 240.300 hl wurde im Vergleich zum Fünfjahresschnitt ein Plus von 21% erzielt. Die Weinbaugebiete Südsteiermark (-2%) und Vulkanland Steiermark (-4%) verzeichneten eine etwas geringere Weinernte als 2018, während in der Weststeiermark die Erntemenge um 21% zunahm.
In Wien wurden 24.400 hl Wein geerntet, was dem Fünfjahresschnitt entsprach (±0%) und gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 15% bedeutete.
Qualitäts- und Prädikatsweinmenge sank auf 2,14 Millionen HektoliterIm Hinblick auf die Weinprodukte standen bei Qualitäts- und Prädikatsweinen mit 2,14 Mio. hl um 16% geringere Mengen als im Vorjahr zur Verfügung (+1% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt). Der Rückgang fiel für rote Qualitäts- und
Prädikatsweine (629.300 hl; -23% zu 2018) etwas höher aus als für hochqualitative Weißweine (1,51 Mio. hl; -14% zu 2018). Im Segment Wein/Landwein (inkl. Sortenwein und Sturm) wurde mit 152.900 hl ein Minus von 4% verglichen mit dem Vorjahr ermittelt (+10% zum Fünfjahresschnitt). Dabei stieg das Volumen an weißem Wein/Landwein um 2%, während das Volumen an rotem Wein/Landwein um 13% abnahm.
Weinbestand 2019 stieg erneut und erreichte 2,98 Millionen HektoliterDer Weinbestand 2019 (Stichtag 31. Juli) belief sich auf 2,98 Mio. hl und erzielte somit erneut eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr (+12% zu 2018) und dem Fünfjahresmittel (+19%). Damit wurde der höchste Wert seit zehn Jahren erreicht. Sowohl Weißweine (1,73 Mio. hl; +14% zu 2018) als auch Rotweine (1,26 Mio. hl; +10% zu 2018) verzeichneten Zuwächse.
Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen nahmen die Bestandsreserven auf 2,43 Mio. hl (+13% zu 2018) zu. Der Bestand an weißem Qualitäts- und Prädikatswein belief sich auf 1,36 Mio. hl (+15%), an rotem auf 1,07 Mio. hl (+11%).
Wein/Landwein (inklusive Rebsortenwein und Sturm) verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Lagerzuwachs von 9% auf 296.200 hl. Das Wein/Landweinlager setzte sich aus 195.700 hl Weißwein (+14% zu 2018) sowie 100.500 hl Rotwein (+2% zu 2018) zusammen.