Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

28.08.2010 | 19:02 | Gartenbau  

Wenn Rhododendren nicht blühen wollen

Münster - Wenn sich an Rhododendren Blütenknospen nicht geöffnet haben, braun geworden oder abgestorben sind, handelt es sich vermutlich um einen Pilz, der häufig durch die an den Pflanzen anzutreffende Rhododendron-Zikade übertragen und verbreitet wird.

Wenn Rhododendren nicht blühen wollen
Um Infektionen mit dem Erreger des Knospensterbens bei Rhododendron (Pycnostysanus azaleae) zu verhindern, sollte jetzt eventuell noch einmal eine Bekämpfung der Rhododendron-Zikade durchgeführt werden, rät der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Die Rhododendron-Zikade (Graphocephala fennahi) ist 8 bis 9,5 Millimeter lang, auffallend grün gefärbt und hat rot gestreifte Flügel. Sie legt im Spätsommer bis Herbst ihre Eier unter die Knospenschuppen der neuen Rhododendron-Blütenknospen ab. Dabei entstehen an den Knospen kleine Wunden, die dem Schadpilz des Knospensterbens als Eintrittspforte dienen. Die Zikade ist somit der Wegbereiter für das verbreitete Knospensterben bei Rhododendron.

Bei geschwächten Pflanzen, zum Beispiel an ungünstigen Standorten, ist eine Infektion auch ohne Mitwirkung der Zikaden möglich. Ein Befall mit dem Schadpilz führt dazu, dass Rhododendron-Knospen sich während des Winters braun färben und bis zum Frühjahr absterben. Zusätzlich entwickeln sich an den infizierten Knospen kleine schwarze, stachelartige Pilzfruchtkörper.

Die Experten der Landwirtschaftskammer empfehlen Bekämpfungsmaßnahmen im Sommer, weil die Weibchen der erwachsenen Tiere etwa ab September ihre Eier in die Blütenknospen legen und somit den Pilzsporen der Knospenbräune Eintrittspforten schaffen. Deshalb ist es ratsam, die Zikaden durch beleimte Gelbtafeln, die es im Gartenfachhandel gibt, anzulocken und zu fangen. Dabei genügt eine Falle pro Rohododendron-Pflanze. Werden jetzt noch einmal die Zikaden bekämpft, lässt sich die Gefahr einer späteren Pilzinfektion verringern.

Behandlungen mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln sind ebenfalls möglich. Diese sollten möglichst in den frühen Morgenstunden stattfinden, wenn die Tiere noch nicht voll aktiv sind und somit besser erfasst werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass auch die Blattunterseiten ausreichend benetzt werden. Kommt es später dennoch zu Pilzinfektionen, sollten erkrankte Knospen ausgebrochen und entsorgt werden. (LWK-NRW)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger