Denn im Vorfeld des Wintereinbruchs wurden in den Kulturen einige Infektionen gesetzt, deren Symptome dann zum Ausbruch kommen könnten.
Im Wintergetreide tritt Befall mit Mehltau, Blattfleckenerreger und erstmals auch Gelbrost auf. Die Landwirtschaftsämter geben dazu aktuelle Hinweise in ihrem Warndienst. Das Auftreten im Feld kann in eigenen Kontrollen ermittelt werden. Im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2016“ sind in Tabelle 20 auf den Seiten 32 und 33 die Mittelwirkungen gegen die verschiedenen Erreger zusammengestellt.
Winterweizen: Wenn jetzt Behandlungen gegen Blattseptoria erforderlich werden, können Capalo, Input Classic u.a. zur Anwendung kommen. Die Mittel erfassen zudem Gelbrost, Mehltau und die Halmbruchkrankheit. Um einer Resistenzentwicklung bei Blattseptoria vorzubeugen, sollte ein Kontaktwirkstoff, wie beispielsweise Bravo 500, zugesetzt werden.
Wenn im Feld Befallsnester mit Gelbrost sichtbar sind, ist die Ausbringung eines Rostmittels wie beispielsweise Amistar Opti, Credo, Eleando, Folicur, Gladio, Matador u.a. empfehlenswert.
Bei gleichzeitigem Mehltaubefall ist eine Tankmischung mit einer Teilmenge von Talius oder Vegas sinnvoll.
Wintergerste: In der Wintergerste ist auf Befall mit Mehltau, Blatt- und Netzflecken zu achten. Wenn eine Fungizidbehandlung erforderlich ist, können z.B. Input Classic, Fandango oder Gladio vorgelegt werden. Werden noch Wachstumsregler zugemischt, ist deren Aufwandmenge zu reduzieren. Auf Flächen mit einem geringen Krankheitsdruck kann man mit der Behandlung bis zum Erscheinen des Fahnenblattes oder bis zum Grannenspitzen warten.
Winterraps: In Winterraps sind die Behandlungsmaßnahmen in den meisten Fällen abgeschlossen. Die Schäden die der Schnee in einigen Regionen verursacht hat können momentan noch nicht endgültig abgeschätzt werden. Pflanzenschutz bietet in der jetzigen keine Lösung.
Sommergetreide: Ungräser und breitblättrige Samenunkräuter bekämpfen
Sollten die Felder dann wieder befahrbar sind, können ab 3- bis 4-Blattstadium und während der Bestockung bis zum Beginn des Schossens (BBCH 30) des Sommergetreides Gräser und breitblättrige Samenunkräuter bekämpft werden. Die beste Wirkung ist bei Behandlungen direkt in den Auflauf der Unkräuter zu erzielen.
Die Auswahl der Mittel ist in Abhängigkeit von den vorhandenen Unkräutern und Ungräsern zu treffen. Geeignete Mittel sind im Merkblatt „
Integrierter Pflanzenschutz 2016“ (PDF) in Tabellen 16 und 17, Seite 28 und 29 aufgelistet.
Achtung: Um das Auftreten von Herbizid resistenten Ungräsern zu verhindern, sind die Hinweise zum Resistenzmanagement zu beachten (Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2016“, Seite 26).
(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis und vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 26.04.2016)