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04.12.2015 | 09:06 | Eiswein 

Winzer warten auf knackigen Frost

Freyburg - Ohne Frost kein Most: Das milde Wetter verzögert in diesem Jahr die Eiswein-Lese im Saale-Unstrut-Gebiet.

Eiswein 2015
Die Trauben müssen wie brechendes Glas klirren - so lautet das Credo der Winzer im Saale-Unstrut-Gebiet für Eiswein. Erst bei mindestens minus sieben Grad Celsius lesen sie die letzten, gefrorenen Trauben. (c) proplanta
Es müsse wenigstens sieben Grad Celsius kalt sein - möglichst zwei Tage hintereinander, sagte eine Sprecherin des Weinbauverbands Saale-Unstrut in Freyburg. Die Trauben müssten richtig durchgefroren sein, wenn sie gekeltert werden. Wie viele Winzer in diesem Jahr Eiswein lesen wollen, ist nicht genau bekannt. Oft sind es nur wenige, die die Trauben an einigen Rebstöcken bis in den Winter hinein stehen lassen. Selbst im Januar könne noch Eiswein gelesen werden, erläuterte die Sprecherin.

Guter Eiswein zeichnet sich durch viel Süße und Säure und vor allem durch eine hohe Konzentration der Beeren-Inhaltstoffe aus. Als ideale Temperatur gelten minus 10 bis minus 12 Grad Celsius, wenn die Trauben frühmorgens gelesen werden und gefroren in die Kelter kommen.

«Das in den Beeren enthaltene Wasser bleibt so als Eis auf der Kelter zurück, während nur der süßeste Saft, dessen Gefrierpunkt tiefer liegt als der von Wasser, als hochkonzentrierter Most gewonnen wird», beschreibt das Deutsche Weininstitut in Mainz das Besondere am Eiswein.

Im vergangenen Jahr fiel der Ertrag im Anbaugebiet mit nur wenigen Litern des süßen Mosts extrem gering aus. Die Winzer holten die letzten Trauben im Dezember von den Rebstöcken. Zuvor hatten sich aber hungrige Vögel schon reichlich bei den süßen Beeren bedient. Normalerweise schützen die Winzer ihre kostbaren Trauben mit Netzen vor den gierigen Schnäbeln - damals jedoch vergebens.

Das Anbaugebiet an Saale und Unstrut umfasst insgesamt rund 768 Hektar und hat eine mehr als 1000-jährige Tradition. Der größte Teil liegt in Sachsen-Anhalt, kleinere Teile aber auch in Thüringen und in Brandenburg.
dpa
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