Insbesondere hat in vielen Regionen der Zuflug der
Rapsglanzkäfer begonnen. Der Raps befindet sich nunmehr zumeist im Knospenstadium. In dieser Phase erfolgt die größte Schadwirkung durch die Rapsglanzkäfer, da der Schädling an den Pollen der geschlossenen Knospe gelangen möchte. Entscheidend für eine Bekämpfungsentscheidung beim Glanzkäfer ist nicht das Auftreten in der Gelbschale, sondern die Anzahl Käfer/Haupttrieb ist durch eine Linienbonitur zu ermitteln. Dabei sind nicht nur die über den Bestand herausragenden Pflanzen in die Kontrolle einzubeziehen.
An vereinzelten Standorten erfolgt aber auch die weitere Einwanderung der Stängelschädlinge. So kann es auf einigen Flächen dazu führen, dass die Bekämpfungsnotwendigkeit gegenüber zwei Schaderregergruppen gegeben ist.
Bekämpfungsmaßnahmen sind erst nach Erreichen der Bekämpfungsrichtwerte durchzuführen.
Großer Rapsstängelrüssler
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Ende Februar/Anfang März Knospenbildung
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5 Käfer/GS in 3 Tagen mit Abdeckung
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im Bestand: 3 Käfer/Linie
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Gefleckter Kohltriebrüssler
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Mitte/Ende März Knospenbildung
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> 15 Käfer/GS in 3 Tagen mit Abdeckung
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im Bestand: > 20 Käfer/Linie
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Rapsglanzkäfer
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in wüchsigen Beständen *
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< BBCH 55)
BBCH 55 – 59
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> 8 Käfer/Haupttrieb
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> 10 Käfer/Haupttrieb
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sind keine Gitterabdeckungen auf den Gelbschalen vorhanden, ist der BRW für die Gelbschalenfänge zu verdoppeln* in geschwächten Beständen sind die BRW zu halbierenDie Unterscheidung der beiden Stängelschädlinge ist aufgrund der verschiedenen Reifefraßdauer und Schadwirkung von Bedeutung. Zur Bestimmung sind die Käfer aus den Gelbschalen zu entnehmen und kurz anzutrocknen. Der Gefleckte Kohltriebrüssler (ca. 2,5 bis 3 mm) besitzt einen hellen Schuppenfleck auf den Flügeldecken und rostbraune Füße. Der Große Rapsstängelrüssler ist größer, dunkler und hat schwarze Füße. Dieser Käfer benötigt nur einen kurzen Reifungsfraß bis zur Eiablage bei geringeren Temperaturansprüchen.
Der Gefleckte Kohltriebrüssler führt bei kühler Witterung einen längeren Reifungsfraß von etwa 14 Tagen durch. Erst danach legen die Weibchen die Eier zumeist in den Blattstielen des Rapses ab. Nur bei warmen, sonnigen Tagen (> 15°C) ohne Nachtfröste legen die Käfer schon nach wenigen Tagen verstärkt Eier ab.
Quelle: TLL