Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

06.11.2016 | 10:01 | Ernteeinbußen 

Engpässe bei Pflanzenschutzmittel befürchtet

Brüssel - Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) haben vor einem Mangel an wirksamen Pflanzenschutzmitteln gewarnt.

Pflanzenschutzmittel
(c) proplanta
Der stellvertretende Vorsitzende der COPA/COGECA-Arbeitsgruppe „Getreide und Ölsaaten“, Mike Hambly, wies am Freitag (4.11.) in Brüssel auf die deutlichen Ernteeinbußen in diesem Jahr hin. Die EU-Weizenerzeugung sei gegenüber 2015 um 10 % gesunken, die Rapsproduktion um gut 9 %. Viele Landwirte machten dafür neben den schlechten Witterungsbedingungen auch den Befall mit Schädlingen wie dem Rapserdfloh und in dem Zusammenhang das Beizverbot mit Neonikotinoiden verantwortlich.

Die Landwirte würden das mit dem Rapsanbau verbundene Risiko nicht auf sich nehmen, wenn sie keine wirksamen Pflanzenschutzmittel zur Hand hätten, betonte Hambly. Die Landwirte seien auch darüber besorgt, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen untersagt werden könnte. Ein solches Verbot würde dem Briten zufolge insbesondere den Leguminosenanbau treffen und damit die Biodiversität und die Bienenpopulationen beeinträchtigen.

Mit Blick auf die Ernte 2017 stellte Hambly fest, dass das Ergebnis nicht nur von den klimatischen Bedingungen, sondern auch davon abhängen werde, dass die Landwirte ausreichend wirksame Pflanzenschutzmittel einsetzen könnten. COPA und COGECA rechnen in einer ersten Vorhersage für 2017 mit einem Getreideaufkommen der EU-28 von 306 Mio. t, nachdem in diesem Jahr nur etwa 294 Mio. t eingebracht wurden. Dabei wird im Einzelnen erwartet, dass die EUWeizenerzeugung um 10,6Mio t oder 7 % auf 154,4 Mio. t gesteigert werden kann.

Mit Blick auf den Raps rechnen COPA und COGECAindes mit einer nur geringen Zunahme, nämlich um gut 1 % auf 20,3 Mio. t. Hambly wies auch darauf hin, dass die Ackerbauer aufgrund der seit drei Jahren sehr niedrigen Getreide- und Ölsaatenpreise Cash-flow-Probleme hätten. COPAund COGECA hätten deshalb in einem Schreiben die EU-Kommission um Hilfen für die Ackerbauern gebeten.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutz-Zulassung: EuGH stärkt nationale Souveränität

 Pflanzenschutz: Weniger Chemie durch mehr Züchtung

 Gemeinsame Lösungen für Pflanzenschutzmittelreduktion gefordert

 FDP fordert Lösungen für Landwirte

 Glyphosat-Alternative in Deutschland frühestens 2030

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken