Arnika, Wiesen-Küchenschelle oder Leimkraut sind in der Natur nicht mehr oft zu finden. Berliner Wissenschaftler haben aber Samen botanischer Raritäten zusammengetragen. Das Saatgut bekommt nun ein neues Lager. (c) W@W - fotolia.com
Samen von seltenen und gefährdeten Pflanzen wurden bei Expeditionen im Kaukasus, am Mittelmeer sowie in Berlin und Brandenburg gesammelt. Deutschlands älteste Wildpflanzen-Saatgutbank bekommt nun in der Hauptstadt ein modernes Zuhause. Der Neubau im traditionsreichen Botanischen Garten, in den rund eine Million Euro investiert wurde, soll an diesem Freitag (12.00 Uhr) von Umweltbundesministerin Barbara Hendricks (SPD) eröffnet werden.
Tiefgekühlt bei mehr als minus 20 Grad werden die Samen so gelagert, dass sie auch in Jahrzehnten, manchmal noch Jahrhunderten keimen könnten, teilte eine Sprecherin des Botanischen Gartens mit. Anliegen sei, die biologische Vielfalt der Zukunft zu sichern. Es könnten Pflanzen für Artenschutz-Projekte herangezogen werden.
Auch Wissenschaft und Forschung nutzten die Samenbank mit rund 2.500 Pflanzenarten von rund 7.000 Orten aus aller Welt. Zudem tauschten Botanische Gärten ihre Schätze, hieß es. Zu den Kostbarkeiten gehört demnach auch Calligonum bakuense, ein Knöterichgewächs. Die Pflanzenart sei weltweit am stärksten gefährdet, es gebe nur noch 60 Exemplare in der Nähe von Baku am Kaspischen Meer. In Kooperation mit dem dortigen Institut für Botanik konnten Berliner Wissenschaftler Saatgut sammeln. Es seien nun schon etliche Jungpflanzen herangezogen worden.
Der Berliner Neubau wurde den Angaben zufolge erst durch eine Naturfreundin möglich, die ihren Nachlass stiftete. Zudem unterstützte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt das Projekt. Bereits seit 1994 tragen Experten des Botanischen Gartens Samen zusammen. Der Neubau sei technisch besser ausgestattet. Weltweit seien nur wenige Saatgutbanken auf Wildpflanzen spezialisiert, hieß es. (dpa/bb)
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