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03.08.2009 | 06:43 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat: Pflanzenbau - Rapsaussaat 2009

Dresden - Wegen der ökonomischen Bedeutung des Rapsanbaus in vielen Betrieben sind Fruchtfolgeaspekte aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zu beachten.

Rapsaussaat 2009
(c) proplanta
Es sollte unbedingt auf eine ausreichend lange Anbaupause geachtet werden. Eine weitere Verengung der Fruchtfolge ist unbedingt zu vermeiden, um Ertragsdepressionen vorzubeugen.

Verbleibt das Stroh auf dem Feld, dann ist bei der Rapsbestellung nach Getreide beim Drusch der Getreidevorfrucht auf kurze Stoppeln, kurze Häcksellängen (ideal: 2 - 5 cm, scharfe Häckselmesser!) sowie auf eine gleichmäßige Spreu- und Strohverteilung zu achten (Leitbleche!). Zu prüfen ist der Hochschnitt bei Getreidevorfrucht mit anschließendem Mulchereinsatz. Dies sorgt für eine gleichmäßige Strohverteilung und kurze Häcksellängen als Voraussetzung für eine störungsfreie Rapsaussaat mit und ohne vorhergehende Pflugfurche.

Die Zeit zwischen der Getreideernte und der Rapsbestellung muss zur wirksamen Bekämpfung von Ausfallsamen, Unkräutern und Ungräsern vor der Rapsaussaat genutzt werden. Durch eine solide Rückverfestigung der Bodenoberfläche wird die Keimung von Ausfallsamen gefördert. Sie beseitigt gleichzeitig Hohlräume, die als Unterschlupf für Schnecken dienen. Aufgelaufenes Ausfallgetreide sollte am besten chemisch vor der Rapsaussaat beseitigt werden, um nicht durch Bodenbearbeitung neue Samen zur Keimung anzuregen und den Wasservorrat des Bodens zu schonen.

Kurz gehäckseltes und gleichmäßig eingemischtes Stroh ermöglicht zur Rapsmulchsaat eine flache Grundbodenbearbeitung. So lassen sich Wasser, Arbeitszeit, Energie und damit Kosten einsparen. Gleichzeitig wird ein Erd-Strohgemisch hergestellt, welches die Rapskeimung nicht hemmt. Auf derart vorbereiteten Mulchsaatflächen ist meist keine zusätzliche Saatbettbereitung erforderlich, denn Mulchsägeräte arbeiten auch bei gröberer Bodenstruktur störungsfrei.

Wird zu Raps gepflügt, sollte die Pflugfurche rechtzeitig vor der Rapsaussaat erfolgen, da Raps ein gut abgesetztes Saatbett verlangt. Gewissenhafte Stoppelbearbeitung vermeidet Strohmatten in der Pflugfurche. Ein zu feines Saatbett ist aufgrund der erhöhten Verschlämmungs- und Erosionsgefahr zu vermeiden. Unter trockenen Saatbettbedingungen verbessert ein Walzengang den Bodenschluss und damit den Feldaufgang bei Raps. Auf erosionsgefährdeten Ackerflächen sollte der Raps in Mulchsaat bestellt werden.

Häufige Ursache für ungleich auflaufende Rapsbestände ist eine falsche Aussaattiefe. Entweder fehlt bei zu flacher Ablagetiefe oder bei Aussaat in einen zu lockeren Saathorizont der Wasseranschluss oder der Raps wird zu tief gesät. Je nach den vorherrschenden Umwelt- und Standortbedingungen ist eine Saatgutablagetiefe von 1 bis 3 cm anzustreben.


Quelle: Dr. W. Schmidt, M. Zimmermann / LfULG Sachsen
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