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11.08.2008 | 07:32 | Praxis-Tipps 

Aktueller Rat: Grunddüngung

Dresden - Angesichts des drastischen Preisanstiegs für Grunddünger sind diese zur Sicherung der Bodenfruchtbarkeit gezielt einzusetzen.

Grunddüngung
(c) proplanta
Die Höhe der Grunddüngung hat sich nach der aktuellen Bodenversorgung, der Bodenart und den angebauten Fruchtarten sowie den zu erwartenden Erträgen zu richten. Bei hohen und sehr hohen Bodengehalten ist die Grunddüngung deutlich zu reduzieren bzw. einzustellen. Bodenreserven sollten zeitlich begrenzt abgeschöpft werden bis die anzustrebende Gehaltsklasse C erreicht wird. Liegt eine optimale Versorgung (Gehaltsklasse C) vor, sollte sich die Grunddüngung im Rahmen der Fruchtfolge an den Nährstoffabfuhren orientieren, um so die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig sicher zu stellen. Anspruchsvolle Fruchtarten wie Mais, Zuckerrübe, Kartoffeln, Gerste und Raps sind vorrangig zu düngen.

Bei niedriger Nährstoffversorgung sollte die Grunddüngung im Rahmen der Fruchtfolge möglichst über den Pflanzenentzügen liegen, mindestens jedoch die Abfuhren abdecken. Leicht positive Salden heben die verfügbaren Bodengehalte am wirkungsvollsten an, und sie sind trotz der hohen Düngerpreise wirtschaftlich vertretbar.

Auf guten, sorptionsstarken, nicht verarmten Böden können P und K durchaus als zweijährige Vorratsdüngung, am besten auf die Getreidestoppeln, verabreicht werden. Auf schlecht versorgten Standorten jedoch ist grundsätzlich eine jährliche Düngung anzuraten. Auf Verwitterungsböden (geologische Herkünfte: Gneis, Diabas, Keuper, Muschelkalk) ist eine jährliche P-Düngung möglichst erst im Frühjahr oder im Herbst zu Winterungen sinnvoll. Dadurch steht der Phosphor der Pflanze zur Deckung des hohen Bedarfes während der Jungendentwicklung besser zur Verfügung.

Bei niedrigen verfügbaren P-Gehalten des Bodens sind Produkte mit hohem wasserlöslichen Anteil zu verwenden. Sie entfalten eine schnelle Wirkung bei akutem P-Bedarf. Auf leichten Böden sollte Kali zur Vermeidung der Auswaschung erst im Frühjahr gedüngt werden. Für die Mengenbemessung der Grunddüngung und Kalkung wird das Beratungsprogramm BEFU empfohlen.

Die Bodenuntersuchung ist möglichst in kurzen Intervallen (3 bis 5 Jahre) durchzuführen, um Auswirkungen der Düngung, der Abschöpfung, der Nachlieferung und der Fixierung zu erkennen. Bei starker räumlicher Variabilität der verfügbaren Nährstoffgehalte, der Bodengüte und des Ertragsniveaus sorgt eine teilschlagspezifische Düngung für einen effizienten Nährstoffeinsatz.

Quelle: Dr. Albert / LFL-Sachsen 
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