Zikaden und
Blattläuse fühlen sich bei den aktuellen Witterungsverhältnissen richtig wohl und fliegen am liebsten junge Pflanzen an. Die warme, sonnige Witterung begünstigt die Populationsentwicklung von Virusüberträgern zusätzlich. Frühsaaten und Flächen die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Grünland sind besonders gefährdet. Die Durchführung von Befallskontrollen sollte jetzt also oberste Priorität haben.
In diesem Zusammenhang wird regional über hohe Besatzdichten in frisch aufgelaufenen Saaten berichtet.
Achtung: Bei starkem Besatz kann ein Virusbefall nicht ausgeschlossen werden. In diesem Fall scheint eine Insektizidbehandlung nahezu unumgänglich. Geeignete Mittel sind auf Seite 31 im „Merkblatt Pflanzenproduktion 2014“ gelistet.
Hinweis: Insektizide haben meist nur eine kurze Wirkungsdauer. Zudem kann eine hundertprozentige Wirkung nie garantiert werden. Um die Wirkung des eingesetzten Mittels besser im Auge zu haben sollte in jedem Fall eine unbehandelte Teilfläche auf dem Schlag
anlegt werden. Dann fällt die Entscheidung leichter ob die Durchführung einer zweiten Behandlung notwendig ist oder ob darauf verzichtet werden kann.
Herbizideinsatz: Regional ist zu beobachten, dass in Wintergetreideschlägen zum Teil massiv Ackerfuchsschwanz aufläuft. In diesem Fall sollten jetzt Ruhe bewahrt werden. Denn momentan ist es viel zu trocken um geeignete
Herbizide dagegen einzusetzen.
Tipp: Die Ausbringung von über die Wurzel wirkenden Herbiziden mit den Wirkstoffen Flufenacet, Pendimethalin oder Diflufenican sollte erst nach Niederschlägen erfolgen. Nur dann sind diese Präparate gut wirksam. Auch auf den Einsatz von Kerb Flo oder Milestone sollte momentan verzichtet werden – es ist zu warm! Beide Mittel rufen ihr volles Wirkungspotenzial erst nach dem Einsatz bei Temperaturen unter 10 Grad ab.
(Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 11.11.2015)