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14.08.2015 | 11:14 | Unkrautbekämpfung 

Windenbekämpfung auf Getreidestoppeln

Karlsruhe - Bedingt durch die pfluglose Bodenbearbeitung und den hohen Anteil von Hackfrüchten in der Fruchtfolge ist in den letzten Jahren eine starke Ausbreitung von Windenarten zu beobachten.

Winden in Getreide bekämpfen
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Verunkrautung auf Getreidestoppel (c) T. Reitz / LTZ Augustenberg
Da die Bekämpfung in den Kulturen nicht immer einfach ist, sollte diese Maßnahme auf der Getreidestoppel durchgeführt werden. Im Idealfall sollte das Stroh geräumt oder sehr kurz gehäckselt werden. Wir empfehlen zunächst auf eine Bodenbearbeitung zu verzichten und mit der Durchführung der Spritzung zu warten, bis die Winde wieder genügend Blattmasse gebildet hat.

Eine Trieblänge von 20 cm, besser 50 cm ist anzustreben. Zugelassene Präparate sind Starane XL und Kyleo. Die Höhe der Aufwandmenge und damit die Menge des Wirkstoffes orientiert sich in erster Linie an Art und Höhe des Besatzes. Nach der Ausbringung des Herbizides sollte die nachfolgende Bodenbearbeitung erst durchgeführt werden, wenn die Winden braun bis schwarz werden. Erfahrungsgemäß ist dafür eine Einwirkungszeit von mindestens 6 Wochen notwendig. Hier die verschiedenen Bekämpfungs- und Einsatzmöglichkeiten:

- Winde: 1,5 l Starane XL, entspricht 150 g Fluroxypyr

- Quecke: 1800 g Glyphosat, entspricht, 5,0 l/ha 360-er Glyphosat

- Distel: 1200 g Glyphosat, entspricht 3,3 l/ha 360-er Glyphosat

- Winde, Quecke und Distel: 4 bis 5 Liter Kyleo; 5 Liter entsprechen 1.200 g Glyphosat

Achtung:
Kyleo oder Starane XL dürfen nicht auf Getreidestoppel vor der Winterrapsaussaat verwendet werden!

Hinweis:
Eine Schädigung von Zwischenfrüchten kann erfolgen, wenn zwischen der Glyphosat-Anwendung bis zum Zeitpunkt der Saat keine ausreichende Wartezeit eingehalten wird oder wenn eine zu schwache Bodenbearbeitung vorgenommen wurde. Erfahrungsgemäß sollte die Wartezeit mehr als zwei bis drei Wochen betragen.

(Wichtige Informationen aus dem Landkreis Calw vom 13.08.2015)
Quelle: LTZ Augustenberg

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