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16.08.2014 | 14:25 | Aktueller Rat Thüringen 

Empfehlungen zur Unkrautbekämpfung in Winterraps

Jena - Die Mittelpalette ist im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant geblieben. Bei verschiedenen Herbiziden sind jedoch Änderungen der Auflagen bzw. Anwendungsbestimmungen zu berücksichtigen.

Herbizideinsatz Winterraps
(c) proplanta
Neu für diese Saison steht Cohort mit dem Wirkstoff Propyzamid zur Verfügung. Mit einer Aufwandmenge von 1,25-1,875 l/ha ist es identisch mit Kerb Flo.

Des Weiteren befindet sich das Herbizid Milestone mit 1,5 l/ha im Zulassungsverfahren. Es handelt sich hierbei um eine neue Fertigformulierung aus 500 g/l Propyzamid (Kerb Flo) und 5,3 g/l Aminopyralid (Wirkstoff aus Runway). Diese Kombination weist Blatt- und Bodenwirkung gegen Ackerfuchsschwanz, Ausfallgetreide, Einjährige Rispe, Trespen, Windhalm, Kamillearten, Klatschmohn, Kornblume, Ehrenpreisarten und Vogelmiere auf.

Der optimale Anwendungstermin ist ab Ende Oktober (BBCH 14, Bodentemperatur unter 10 °C) bis Mitte Dezember. Die Zulassung wird rechtzeitig zur diesjährigen Saison erwartet.

Im Rahmen des Antiresistenz-Managements gegen Ungräser sollte ein Propyzamid-haltiges Herbizid eingesetzt werden. Es erfolgte eine Lockerung der Abstandsauflagen für Clomazone-haltige Herbizide. Mit der neuen NT155 wurden die Mindestabstände zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten, Flächen der Allgemeinheit, Ökoflächen sowie Flächen auf denen diätische Lebensmittel (z. B. Babynahrung) produziert werden, auf 50 m festgesetzt. Zu allen übrigen Flächen gilt ein Abstand von 5 m. Ausgenommen von dieser Reglung sind Flächen mit Winterraps, Getreide, Mais, Zuckerrüben und Stoppelfeldern. Hier muss kein Abstand mehr eingehalten werden.

Für die beiden Pflanzenschutzmittel Centium 36 CS und Gamit 36 CS kann der Abstand auf 20 m reduziert werden, wenn das Mittel nicht in Tankmischung mit anderen Pflanzenschutzmitteln oder Zusatzstoffen ausgebracht wird (NT154). Alle weiteren Auflagen bleiben unverändert erhalten.

Entscheidend für die Auswahl der Mittel ist die Kenntnis der schlagspezifischen Verunkrautung aus den Vorjahren. Bei einem massiven Auftreten von Raukearten, Hirtentäschel bzw. Ackerhellerkraut besteht die Möglichkeit, clomazonehaltige Herbizide (wenn es die Abstandsauflagen zulassen) einzusetzen.

Als clomazonefreie Alternative bietet sich z. B. die Spritzfolge 1,25 l/ha Butisan Gold im Vorauflauf und 1,0 l/ha Fox im Nachauflauf an. Ist mit einer hohen Storchschnabel-Dichte zu rechnen, können 2,5 l/ha Butisan Gold zum Einsatz kommen. Werden auf der zu behandelnden Fläche nur wenige kreuzblütige Unkräuter erwartet, kann eine reduzierte Aufwandmenge von clomazonehaltigen Produkten als Vorlage dienen.

Auf Flächen ohne Rauken sollte die reduzierte Vorlage eines Herbizids aus der Metazachlor-Familie (z. B. 1,0-1,5 l/ha Butisan Top bzw. Fuego Top oder 1,25-1,5 l/ha Butisan Gold) erfolgen. Nach der reduzierten Vorlage gilt es, die weitere Entwicklung des Unkrautbesatzes abzuwarten.

Je nach eintretender Situation kann dann ein passendes Nachauflauf-Herbizid verwendet werden oder die zweite Behandlung ganz unterbleiben. Hierfür stehen 0,35 l/ha Effigo, 0,2 l/ha Runway, 1,0-2,0 l/ha Stomp Aqua oder 1,0 l/ha Fox (bzw. in Spritzfolge 0,3/0,7 l/ha Fox) zur Verfügung.

Quelle: Katrin Ewert / TLL

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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